Geheimnisse einer Grotte – Lurgrotte in Semriach/Peggau

by - September 24, 2019


Ein ganz normaler Betriebsausflug. Oder doch nicht? Im Rahmen unseres heurigen Betriebsausfluges ging es mit cubido business solutions  nach Graz. Dort wurden gemeinsam mit Höhlenführer Franz besondere Geheimnisse der Natur erforscht. Eine märchenhafte Welt in unbekannten Tiefen geformt aus Wasser und Stein. Rund 25km nordlich von Graz liegt die größte aktive Wasserhöhle von Österreich die man besichtigen kann.

Österreichs größte frei zugängliche Tropfsteinhöhle

Die Horizontalhöhle kann gemütlich begangen werden. Es bedarf keiner besonderen Ausrüstung wie sonst üblicherweise in Höhlen. Turnschuhe und eine warme Bekleidung – denn dort herrschen konstante 10° sind völlig ausreichend. Für Beleuchtung ist bereits gesorgt. Der Weg ist fast durchgehend aus Beton beziehungsweise betonierten Stufen. Das finde ich eigentlich etwas schade, da es den eigentlichen Höhlencharakter ein wenig zerstört.

Gewaltige Tropfsteine, Sinterbildungen und unterirdische Schluchten lassen die Augen groß werden. Mir gefallen besonders die vielen kleinen Sinterröhrchen, die von der der Decke sprießen. Sie sind innen immer hohl und die Außenseite meist trocken. Hier könnt ihr nachlesen wie diese Formationen entstehen. Ich finde das äußerst interessant.  Auch die Sinterfahnen sehen wirklich wunderschön aus.



Eine Höhle mit langer Geschichte

Die Höhle wurde bereits früh entdeckt und bereits erstmals 1601 abgebildet. Bereits zu dieser Zeit zog sie Bergsteiger und Entdecker an, um sie zu faszinieren. Urkundlich erwähnt wird die Lurgrotte erstmals 1822. Als Entdecker gilt Max Brunello der bereits 1894 die unterirdische Welt bis zum großen Dom erforschte. Zweifelhaften Ruhm erhielt die Höhle als ein Team an Forschern von plötzlichen Wassermassen überrascht und eingeschlossen wurden. Glücklicherweise konnten die Verunglückten neun Tage später durch aufwändige Sprengungen gerettet werden.  1935 gelang es erstmals die Lurgrotte von Semriach bis Peggau zu durchqueren. Etwas später nämlich 1962 wurde die Höhle für Besucher freigegeben, zumindest solange bis die Steige von einem Hochwasser zerstört wurden. Die Höhle ist im Familienbesitz der Familie Schinnerl. Dank ihrem Einsatz ist die Höhle wieder für Besucher zugänglich gemacht worden.

Unterirdische Verbindung zweier Orte

Mitten im Wald findet man das Tor zu einer anderen Welt. Noch hört man das rauschen des Baches. Eintrittskarten werden direkt dort gekauft. Und schon geht es los mit der Führung.


Das Höhlensystem ist etwas 5 km lang und man kann von beiden Seiten aus in die Höhle einsteigen. Die Führung dauert ca 70 Minuten und führt auf gut befestigten Wegen mit einigen Treppen in die unterirdische Welt. Im großen Dom wird die große Halle mit einem imposanten Lichtspiel erleuchtet. Dort erzählt uns auch der Höhlenführer noch etwas mehr zur Geschichte, den Höhlenformationen die die Fantasie anregen kleine Figuren darin zu erkennen. Der Dom ist 120 Meter lang und 80 Meter breit. Riesig wirkt er aber vor allem auf Grund seiner Höhe von 40 Metern. Er ist einer der größten Höhlendome von Mitteleuropa.  Gefährlich kann es bei Gewitter werden. Denn dann kann der Wasserstand schlagartig steigen. Deshalb gibt es heute ein Warnsystem, um ein Unglück zu verhindern. Durch schmale Gänge, Nischen und Grotten führt der Weg immer wieder begleitet vom Rauschen des Lurbachs in die Tiefe.



Die Lurgrotte ist ein schönes Ausflugsziel und eine gute Möglichkeit eine Höhle auf sicheren Wegen und ohne Ausrüstung zu erkunden. Auch für Kinder ist es ein schönes Erlebnis. Natürlich ist es eine Schauhöhle und keine unberührte Unterwelt und es gibt auch noch viel beeindruckendere Tropfsteinhöhlen in Österreich, die man aber eben nur mit der entsprechenden Ausrüstung erreicht. Dennoch ist die Lurgrotte auf jeden Fall einen Besuch wert. Aber ich persönlich bevorzuge doch den unbequemeren Weg in unberührte Höhlenlandschaften als einen Betonweg.


Bewohner der Unterwelt

Wer Glück hat sieht auch einige Fledermäuse, die in den Wintermonaten in der Höhle schlafen. Dann hängen sie mit dem Kopf nach unten frei von Wänden, Felsvorsprüngen.

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