Microneedling – Mein ehrlicher Erfahrungsbericht nach 4 Behandlungen
Microneedling ist in aller Munde – versprochen werden straffere Haut, ein ebenmäßigerer Teint und eine sichtbare Verjüngung. Auch ich bin auf diesen Trend aufmerksam geworden und wollte wissen: Funktioniert das wirklich? Ich habe mich entschieden, das Ganze auszuprobieren – mit insgesamt vier Microneedling-Behandlungen im Abstand von jeweils drei Wochen. In diesem Beitrag teile ich offen und ehrlich meine Erfahrungen, inklusive aller Höhen, Tiefen und meiner ganz persönlichen Einschätzung zum Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich erwähne bewusst nicht wo ich die Behandlungen gemacht habe, denn ich möchte keine Werbung machen und es soll auch nicht so wirken. Bei Interesse könnt ihr mir aber gerne eine Nachricht für diese Info senden.
Was passiert beim Microneedling eigentlich?
Kurz zur Erklärung: Beim Microneedling wird die Haut mit einem speziellen Gerät behandelt, das mit vielen kleinen Nadeln winzige Verletzungen in die oberste Hautschicht sticht. Dadurch wird die Kollagenproduktion angeregt und die Haut soll sich selbst "verjüngen". Die Theorie klingt vielversprechend – aber was sagt die Praxis?
Meine Behandlungserfahrungen – Hautgefühl, Reaktionen & Nebenwirkungen
Eine Betäubungscreme bitte!
Ob man eine Betäubungscreme verwendet oder nicht wird einem bei der Behandlung selbst überlassen. Indem ich eher wehleidig bin und so gar nicht Einschätzen konnte wie schmerzhaft es sein wird, habe ich mich für die Creme entschieden. Diese wird aufgetragen und muss dann einige Zeit einwirken. Danach fühlt sich das Gesicht komplett taub und schwammig an. Sehr unangenehm wie ich finde, gerade im Bereich rund um Nase und Mund.
Danach geht es auch schon los. Die Haut wird gründlich gereinigt und desinfiziert. Danach kommt die Nadel mit dem individuell zusammengestellten Serum zum Einsatz. Beim Serum kann man wählen welche Wirkstoffe man verwenden möchte. Z.B. Retinol, Hyaluron usw.
Dank der Creme habe ich die Behandlung kaum wahrgenommen. Ein dumpfes, drückendes Gefühl als sie in kreisenden Bewegungen, schnell über die Haut gefahren ist mit dem Needling Gerät. Eigentlich war es sogar ganz angenehm.
Zu guter Letzt gab es noch eine beruhigende und kühlende Tuchmaske.
Direkt nach der ersten Sitzung war meine Haut gerötet, ähnlich wie nach einem Sonnenbrand. Diese Rötung hielt bei mir aber nur einen Tag an. Außerdem hatte ich leichte Schwellungen unter den Augen, die ebenfalls relativ schnell wieder abklangen. Diese Reaktion wiederholte sich auch nach den weiteren Behandlungen – kein Drama, aber definitiv spürbar.
Bei der zweiten Behandlung habe ich es ohne Betäubung versucht, da angeblich der Effekt besser ist. Phuh, ja aushaltbar ist es, aber angenehm ist etwas anderes. Es tut teilweise schon sehr weh finde ich. Gerade an Stellen wie Stirn oder Nasenrücken wo man kaum Fettgewebe hat empfand ich es als immens schmerzhaft.
Insgesamt habe ich die Behandlungen gut vertragen, aber angenehm war es ehrlich gesagt nicht.
Die Haut fühlte sich jeweils in den Tagen nach der Behandlung straffer und praller an – ein Effekt, der allerdings mit der Zeit auch wieder verschwand. Ich hatte gehofft, dass sich die Struktur meiner Haut langfristig verbessert und ein straffender Effekt eintritt, aber leider muss ich sagen: Ich selbst sehe keinen bleibenden Unterschied. Die Falten unter den Augen und auf der Stirn sind gleich geblieben, ich bilde mir ein sie sind vielleicht sogar ein bisschen mehr geworden.
Kosten & Nutzen – Ist Microneedling sein Geld wert?
Jede Sitzung hat mich 250 € gekostet – insgesamt also 1.000 € für vier Behandlungen. Für diesen Preis hatte ich ehrlicherweise mehr erwartet. Klar, ein kurzfristiger Frische-Effekt war da, aber nach ein paar Wochen war meine Haut wieder in ihrem normalen Zustand. Ohne echte Langzeitveränderung fühlt sich die Investition für mich rückblickend nicht gerechtfertigt an.
Microneedling und die Risiken – ein oft übersehener Punkt
Was mir während meiner Recherche auffiel und oft in der öffentlichen Diskussion fehlt: Die langfristigen Auswirkungen von Microneedling sind bisher kaum erforscht. Insbesondere die durch die Behandlung beschleunigte Zellteilung wirft bei mir Fragen auf. In der Theorie klingt es super – Zellerneuerung, frische Haut, mehr Elastizität. Aber was bedeutet es für die Hautalterung in zehn oder zwanzig Jahren, wenn man den natürlichen Zellzyklus regelmäßig künstlich „anstupst“?
Bisher gibt es dazu kaum Studien, und ich finde, das sollte man wissen, bevor man sich auf regelmäßige Microneedling-Behandlungen einlässt. Am Ende altert die Haut vielleicht schneller und man erreicht den gegenteiligen Effekt!
Mein Fazit
Microneedling war für mich ein spannender Versuch – aber kein Gamechanger. Ich bereue es nicht, es ausprobiert zu haben, aber ich würde es auch nicht noch einmal machen. Der kurzfristige Effekt war da, aber langfristig hat sich meine Haut nicht verändert. Für den Preis und die potenziellen Risiken ist es für mich persönlich kein Weg zu langfristig schönerer Haut.
Ich setze inzwischen lieber auf die Basics wie eine gesunde Ernährung, viel Schlaf und innere Balance – Dinge, die zwar nicht sofort sichtbar sind, aber meiner Haut (und meinem Wohlbefinden) auf Dauer besser tun.
Hast du Microneedling auch schon ausprobiert? Wie waren deine Erfahrungen/Erfolge? Ich freue mich auf den Austausch in den Kommentaren!