Ich wurde nominiert als digitale Person 2019 und würde mich über eure Votes unter folgendem Link sehr freuen. Ein Voting ist stündlich möglich.
Gemeinsam mit dem Verein für Höhlenkunde Sierning, wo ich nun auch
Mitglied bin, durfte ich eine ganz besondere Höhlentour machen. Es ging in eine
der schönsten und größten Eishöhlen in Österreich. Die Rede ist aber nicht von
irgendeiner Schauhöhle wo man in Kolonnen von Touristen durchgezwängt wird,
sondern von einem echten Abenteuer mit Abseilen, Steigeisen und anstrengendem
Zustieg. Dieser beginnt am Ende der
Loser Mautstraße. Am Parkplatz angekommen werden die Rucksäcke gepackt und es
geht auf einem meist relativ flach verlaufenden Weg in Richtung der großen
Berge. Noch ist es kühl und etwas dämmrig, so früh starten wir unseren etwa 2
stündigen Zustieg zur Schwarzmooskogel Eishöhle.
Dieses einzigartige Höhlensystem hat eine Länge von über 56 Kilometern.
Zumindest wurde diese Länge bisher vermessen. Beim Betreten der riesigen unterirdischen
Eishalle fühlt man sich wie in einer anderen, eisigen Welt. Diese Eishöhle
wurde schon 1929 von Ausseer Forschern entdeckt. Bei den Höhlenforschern
bekannt wurde sie vor allem wegen ihren wunderschönen Eisformationen sowie der
Schneevulkanhalle die im Jahr 1983 entdeckt wurde. Kaum zu glauben, dass die
unterirdischen Eisformationen bereits eine derart lange Zeit unbeschadet
überdauern.
Wer die Höhle nach einem etwa zweistündigem Zustieg, findet kann entweder
über den Haupteingang über eine steile, vereiste Rampe nach unten in die
riesige Halle gelangen oder über einen der schmalen Seiteneingänge. Beide
führen in eine riesige unterirdische Halle. Dort teilt sich die Höhle in zwei
unterschiedliche Richtungen. Egal für welchen Eingang man sich entscheidet,
eine Grundausrüstung mit Steigeisen, Klettergurt und Seilen ist für jede (Eis)Höhlentour
unerlässlich.
Oft ist der breite, und bequeme Haupteingang aber mit Schnee
verschlossen. Dann gibt es die Möglichkeit über einen zweiten, sehr engen Schlurf
hinein zu gelangen. Wir haben genau diesen Weg benützt. An Platzangst sollte man
hier allerdings nicht leiden, wenn man durch den engen Durchgang auf dem Bauch
robbt und die Steigeisen des Vorgängers unmittelbar vor seinem Gesicht hat. Da
ist schon ein kleines unangenehmes Gefühl bei mir aufgekommen. Was wenn man da
stecken bleibt? Oder was, wenn der Eingang jetzt einstürzen würde? Umdrehen
quasi unmöglich! Umso schöner ist aber das Erlebnis, wenn man dann in der
riesigen Halle ankommt.
Eine unglaubliche und ganz eigenartige Stille herrscht hier unter der
Erde. Jede Bewegung, jedes Atmen nimmt man ganz anders wahr. Die Sinne wirken
geschärft versucht man sich einmal ohne Licht in der Dunkelheit zu orientieren.
Die Lichtkegel der Taschenlampen eröffnen dann die unglaubliche Schönheit der
Eisformationen in dieser Halle. Riesig, wirklich riesig sind die Eiskegel und
Gebilde. Auch beeindruckend die Eisfälle und die enorme Größe der
unterirdischen Halle. Hier unten steht man auf einer glatten Eisfläche wie auf
einem Eislaufplatz und wird verleitet die Gefahren zu unterschätzen.
Aufpassen sollte man aber allemal, denn es gibt hier auch Schächte in
die man besser nicht stürzen sollte.
Folgt man dem Hauptweg gelangt man zu einer bis zu 7 m hohen Eiswand
über der sich die Schneevulkanhalle mit einem Durchmesser von ca 100 Meter und
50 Meter Höhe erstreckt. Leider sind die Eisformationen in den letzten Jahren
stark zurückgegangen wurde mir von den Forschern erzählt. Auch hier dürfte der
Klimawandel schon zugeschlagen haben.
Wir sind diesmal nicht tief in die Höhle vorgedrungen, weil wir bereits
von der ersten großen Halle so beeindruckt waren. Es wurden ein paar Proben
entnommen und dann war das Abenteuer Höhle für mich auch schon wieder zu Ende.
Zurück ging es auf dem gleichen Weg in Richtung Loserhütte. Auch der Zustieg
ist an Schönheit nicht zu überbieten. Der Blick auf den idyllischen Altausseer
See und die Wasserrinnen in den Felsen geben der Landschaft ihre einzigartige
Optik.
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