Der
Herbst ist da und die Sonnenauf- und Untergänge haben ihren ganz besonderen
Reiz. Ich steh ja echt auf außergewöhnliche Lichtstimmungen und besondere Orte. Drum haben wir uns spontan gedacht wir schauen uns mit unserem Junior - der
sich langsam aber sicher als echter Trail Läufer entpuppt - einen Sonnenaufgang
am Berg an. Aber welchen Berg nehmen wir? Nachdem ich eher Typ Langschläfer bin sollte der Aufstieg im Rahmen sein, damit ich mich nicht um zwei Uhr nachts aus den Federn quälen muss.
Entschieden
haben wir uns für das Schillereck. Einerseits weil die Exposition in Richtung Osten super passt
und andererseits weil es der nächste höhere Gipfel von unserem Heimatort ist.
Das
Schillereck hat man vielleicht nicht als erstes auf dem Radar, wenn man an das
Sengsengebirge denkt. Es ist mit 1748 m nicht der höchste und auch nicht der
anspruchsvollste Berg des Gebirgszuges. Das Sengsengebirge erstreckt sich über
den südlichen Teil von Oberösterreich. Der Name entstammt aus der Zeit, als die
Wälder als Energiequelle für die vielen Sensenwerke intensivst genutzt wurden.
Ausgangspunkt der Tour ist der Pertlgraben in Klaus an der
Pyhrnbahn. Man folgt dem Wanderweg 465 durch den Wald in teils steilen
Serpentinen, einige Forststraßen querend bis zum Speringsender. Falls ihr die Tour im Sommer/Herbst geht unbedingt was mitnehmen für die abertausend Himbeeren die den Weg säumen! Bei der Forststraße des Speringsender angekommen, erblickt
man bereits in der Ferne den Gipfel. Zur rechten Seite lädt auch der Spering
selbst zu einem kurzen Abstecher ein. Er ist vom Sender aus in etwa 45min
erreichbar.
Richtung
Schillereck folgt man dem Weg 469 mit dem treffenden Namen Höhenweg
Sengsengebirge. Dieser schlängelt sich direkt am Grat durch zahlreiche dichte
Latschen in ca 1,5 Stunden bis zum Schillereck.
Nun
ja soviel zum Weg. Die genaue Wegbeschreibung findet ihr ohnehin auf sehr vielen Plattformen. Wir waren alle sehr motiviert - wenn auch etwas müde- und sehr zügig
unterwegs. Leider haben wir uns trotzdem etwas mit der Zeit verschätzt und hätten vielleicht
noch eine halbe Stunde früher aufstehen sollen.
Um 7.21 hat sich die Sonne über dem Hochsengs blicken lassen und
wir durften uns das Spektakel vom Grat Richtung Schillereck ansehen. Die Farben
waren ein Traum und wir haben uns fast ein wenig leid gesehen, dass wir nicht
die paar Minuten früher aufgestanden sind. Vom Gipfel aus wäre der
Sonnenaufgang vermutlich einmalig gewesen. Aber auch so war die Wanderung
mutterseelenallein auf dem Grat wunderbar. Die Berge ringsum sind in allen Farben
von Blau bis lila über gelb und rot erstrahlt.
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