Winterzauber am Mannsberg

by - November 22, 2019



Nicht nur im Sommer eine schöne Tour


Auch im Winter sehenswert! Das föhnige, warme Wetter hat uns dazu ermuntert noch einmal die schon schneebedeckten Berge mit den Wanderschuhen unsicher zu machen. Das Tagesziel: der Mannsberg. Der kleine und schnell erreichbare Gipfel verzaubert mich jedes Mal wieder wegen seiner unglaublichen Aussicht auf die großen Nachbarn wie zum Beispiel den Scheiblingstein, den Langenstein und Kreuzmauer und den kleinen und großen Pyhrgas.  Bereits beim Aufstieg kommt alpines Feeling auf, wenn man die schroffen Berge im Hintergrund sieht. Am Gipfel ist die Aussicht dann perfekt. 





Durch Schnee und Wald

Trotz Schnee, der uns bereits vom Tal weg begleitet hat, sind wir um halb 2 vom Biathlonzentrum in der Innerrosenau aus gestartet. Der erste Teil auf der Forststraße ist schnell bewältigt gewesen. Und schon waren wir beim Einstieg in den Wanderweg in Richtung Laglalm.




Durch den Wald geht es relativ steil bergauf. Danach quert man in Richtung rechts wo es dann etwas flacher wird. Oben gelangt man an eine kleine Richtung wo man einen kleinen Jägersteig als Abkürzung nehmen könnte. Weil aber doch relativ viel Schnee war, blieben wir diesmal am Normalweg und sind den Markierungen bis zur Alm gefolgt. In einer lang gezogenen Serpentine geht es nochmal durch den Wald bis man auf der Wiese der Alm landet. 



Hier wurde der Schnee dann, offensichtlich durch einige Windverwehungen deutlich tiefer und schwieriger zu begehen. Gut, dass mein Freund ein guter Spurer ist, so bin ich dann hüfttief durch den Schnee gestapft.

Eine Geschichte von Wind und Nebel

Eigentlich wollten wir hier kurz eine kleine Pause machen, aber der Wind war da wohl anderer Meinung und hat uns mit seinen doch recht heftigen Böen schnell wieder vertrieben. Kurz noch eine Jacke übergeworfen und weiter geht es in Richtung Scheiblingstein. Dem Weg folgt man rechtshaltend eine Weile bis man zu einem zweiten Schild, der in Richtung Scheiblingstein weist, gelangt. Hier geht es nun aber rechts weiter wo man, wenn man genau schaut, auf einem Baum einen kleinen Holzpfeil erkennt. Dieser zeigt den richtigen Weg zum Mannsberg.






Auf die Bäume und Steinmanderl achten

Wer den Weg nicht kennt kann hier leicht falsch abzweigen. Gerade im Winter ist es schwer den Weg zu erkennen. Die Steinmännchen sind teilweise vom Schnee bedeckt und so heißt es auf die wenigen Pfeile auf den Bäumen zu achten und dann etwas intuitiv in Richtung Berg zu gehen und sich dort die beste Route zu suchen. 

Hier auf der schneebedeckten Wiese ist es relativ windstill und darum pausieren wir kurz. Nachdem es unser erster Schnee dieses Jahr ist, kam das Kind in uns durch und wir mussten einen kleinen Schneemann bauen. Vielleicht zeigt er ja nachfolgenden Wanderern den Weg.

Oben sind die Berge in der Zwischenzeit in dichtem Nebel verhangen und man hört schon von weitem die Sturmböen. Wollen wir da wirklich rauf? Kurz sind wir unentschlossen, die Hoffnung auf eine tolle Aussicht ist dann aber stärker und wir starten in Richtung des steilen Gipfelhangs.

Anstrengender Gipfelhang

Hier wird’s schon etwas anstrengender. Denn der Schnee wird immer tiefer. Es ist jetzt für mich gar nicht mehr so leicht in die vorgespurten Fußstapfen zu steigen, da ich bereits Bauchhoch steigen muss. An dieser Stelle musste ich wieder an unseren Schneemann denken, denn ich kam mir hier weniger wie eine Eiskönigin, sondern eher wie Olaf der Schneemann vor.

Der Untergrund ist sehr rutschig, da man hier auf der Wiese geht. Somit heißt es immer einen anstrengenden Schritt nach vor und zwei zurückgerutscht. Wanderstöcke sind hier wirklich unerlässlich! Aber, ein Gutes hatte es, uns war obwohl wir zwei Schneemänner waren definitiv nicht kalt!  

Langsam, aber sicher haben wir Meter gemacht und der Gipfel war schon greifbar nah. Aber nicht nur wir, sondern auch die Uhrzeit hat sich rasant bewegt und so hieß es Zähne zusammenbeißen und loslegen, um noch vor Sonnenuntergang den Gipfel zu erreichen. Geschafft! Kurz nach vier Uhr standen wir oben. Wobei stehen bei den Sturmböen relativ ist. Ich hatte echt zu tun mich stabil auf den Beinen zu halten. Deshalb war nicht viel mit Aussicht genießen, sondern der Abstieg wurde uns wieder sympathisch!




Bergab ging es deutlich leichter und so waren wir schnell wieder durch den tiefen Schnee auf dem Plateau der Alm angelangt. Stirnlampen hatten wir natürlich dabei, die gehören grundsätzlich immer in den Rucksack! Ebenso wie ein zweites Paar Handschuhe, denn die waren genau wie unsere Schuhe so nass als kämen sie frisch aus der Waschmaschine. Im dunklen ging es dann wieder durch den Wald in Richtung Auto.

Ich war fix und fertig und der Muskelkater hat nicht lange auf sich warten lassen. Aber es war eine schöne Tour, die sich gelohnt hat! Also solange noch nicht richtig viel Schnee ist einfach mal ausprobieren. Im tiefen Winter würde ich aber Tourenski oder Schneeschuhe empfehlen! Und dann gilt am Gipfelhang besondere Vorsicht. Denn dann kann es auch schnell mal gefährlich werden (Lawinen)!  Also lieber nichts riskieren!

Der Aufstieg hat uns insgesamt 3 Stunden gekostet. Runter ging es dann in etwa einer 1,5 Stunden deutlich schneller. Geht man vom Biathlonzentrum aus legt man etwa 11km und 756 Höhenmeter zurück.






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