JUFA Hotel Stift Gurk**** - Auf den Spuren ayurvedischer Medizin

by - Mai 10, 2023

Tulsi Ayurvedazentrum Gurk


Vergangenes Wochenende stand bei uns ganz im Zeichen der Gesundheit. Vielleicht habt ihr schon mal von Ayurveda gehört? Ayurveda ist eine ganzheitliche indische Naturmedizin. Man versteht sie auch als "Wissenschaft des Lebens", wobei "Ayuh" für Leben und "Veda" für die Wissenschaft steht. Das ayurvedische System stützt sich auf die drei Lebensenergien Vata, Pitta, Kapha und auf die fünf Naturelemente: Feuer, Wasser, Luft, Erde und Raum.

Ich habe gesehen, dass sich im JUFA Hotel Stift Gurk **** ein Ayurveda Zentrum befindet. Dieses ist übrigens nicht nur für Hotel- sondern auch für Tagesgäste verfügbar. Grund genug, um ein Wochenende dort zu verbringen. Entspannung, Erholung und viel Neues stehen auf dem Programm. Gurk liegt übrigens im Gurktal im schönen Kärnten und ist umrahmt von malerischen Wiesen und Wäldern. Neben der Auszeit im Hotel lässt sich das Ganze also auch mit einer Rauszeit in der Natur kombinieren. 



Ayurveda im ehemaligen Stift

Nach unserer Anreise wurden wir an der Rezeption freundlich empfangen und haben in aller Ruhe unser Zimmer bezogen. Die Zimmer sind neu renoviert und sehr hell und freundlich eingerichtet. Auf dem Weg dorthin kommt durch die Gänge des alten Stiftes ein ganz besonders Gefühl auf, das ich bereits aus dem JUFA Hotel in Spital am Pyhrn kenne. 



So schön, die langen Gewölbegänge! Unser Zimmer ist ebenfalls sehr geräumig! Hohe Räume und sehr großzügig vom Platz her. Eine kleine Sitzecke und ein Teekocher mit verschiedenen kostenlosen Kräutertees. 

Wer sich übrigens lieber selbst eigenen Eindruck vom Hotel machen möchte, dem kann ich den 360-Grad-Rundgang durch das Hotel empfehlen. Ist zwar nicht das gleiche wie persönlich vor Ort zu sein, aber es hilft definitiv sich einen guten ersten Eindruck zu verschaffen. 


Pulsdiagnose und Konsultation

Den Abend starte ich gleich mit einer Konsultation und Pulsdiagnose. Diese dauert rund 30 Minuten und dient dazu persönliche Energie-Blockaden zu finden und die Behandlung individuell abzustimmen. Zuerst füllt man einen Fragebogen zu etwaigen Beschwerden aus, danach folgt ein ausführliches Anamnesegespräch wo die Angaben besprochen werden. 

Zuletzt erfolgt die eigentliche Pulsdiagnose. Dabei legt der Ayurveda-Praktiker eine drei Fingerkuppen von Zeige-, Mittel- und Ringfinger sanft auf die Hautoberfläche des Patienten oberhalb des Handgelenks, da wo der Puls zu spüren ist. Anhand dieser Methode kann er feststellen, wie die Energien Vata, Pitta und Kapha verteilt sind. In meinem Fall ist das Vata deutlich erhöht, was ein Ungleichgewicht zur Folge hat. Das könnte eine mögliche Ursache für meine Magenbeschwerden sein. Ich habe am Ende des Gesprächs noch einige Tipps bekommen wie ich zum Beispiel mit einem Tee das ganze wieder ausgleichen kann. 

Die Konsultation ist wichtig, um die Behandlungen individuell abzustimmen und auf die jeweiligen Probleme einzugehen. Hier also unbedingt ehrlich antworten! Hier sollte ich vielleicht noch anmerken, dass der Ayurveda-Praktiker englisch spricht und nicht deutsch. Also sollte man sich vielleicht vorab ein bisschen überlegen (je nachdem wie gut man englisch spricht) was man sagen möchte. Vor allem die Fachbegriffe. Zur Not geht es aber wie bei uns auch mit Google Translate :) 

Nach der Pulsdiagnose gehen wir direkt Abendessen. Es gibt typisch Ayurvedische Küche, auf die ich schon sehr gespannt war. Viel Reis und exotische Gewürze wie Ingwer, Kurkuma, Curry, usw. Geschmacklich sehr interessant und lecker. Wir bekamen insgesamt 4 Gänge serviert. Starter ist immer eine wärmende Suppe, danach kommt eine Vor- und eine Hauptspeise. Am Ende darf natürlich auch hier das Dessert nicht fehlen. Dazu gibt es eine Karaffe voll Tee. 


Am Abend lese ich im Wellnessbereich noch ein wenig zum Thema Ayurveda. Das Grundprinzip ist ganz einfach. Geraten die sogenannten Doshas - die Lebensenergien - aus dem Gleichgewicht und treffen auf geschwächtes Gewebe, dann entwickelt der Körper Krankheitssymptome. Jedem Dosha werden bestimmte Eigenschaften zugeschrieben – gerät es aus dem Gleichgewicht, reagiert der Körper: 

  • Vata-Dosha: erzeugt Beschwerden wie Verstopfung, Arthrose oder ziehende Schmerzen.
  • Pitta-Dosha: Kann bei Unstimmigkeiten Hauterkrankungen, Rötungen oder Entzündungen auslösen
  • Kapha-Dosha: Führt bei Ungleichgewicht zu Schwellungen, Tumoren und Übelkeit.

Gerade bei chronischen Erkrankungen kann Ayurveda helfen. Zum Beispiel bei:

  • Allergien, Nahrungsmittelintoleranzen, Autoimmunerkrankungen wie Rheuma
  • Schlafstörungen
  • Psychische Erkrankungen, Nervosität, Ängste, Burnout
  • Arthrose und Schmerzen im Bewegungsapparat
  • Hauterkrankungen
  • Verdauungsstörungen und Stoffwechselstörungen
  • Bluthochdruck, Diabetes und deren Folgeerkrankungen
  • Parkinson
  • Asthma
  • Chronisches Herz-, Nieren- und Leberversagen


Ein Tag im Zeichen ayurvedischer Heilkunde

Am nächsten Morgen heißt es erstmal ausgiebig Frühstücken, ganz wie in der ayurvedischen Ernährungslehre empfohlen starte ich mit einem Glas warmen Tee und einem Brei den Tag. Man soll außerdem bevor man Satt ist aufhören zu essen. Das fällt mir bei dem ausgiebigen Buffet allerdings sehr schwer. Dafür beherzige ich den Rat langsam und in aller Ruhe zu essen



Nach dem Frühstück geht es gemütlich zum Yoga. Der Kurs ist kostenlos und dauert etwa eine Stunde. Danach starte ich gleich im Tulsi Ayurveda-Zentrum, wo ich mit meiner ersten Behandlung beginne. Ich hatte bisher noch gar keine Erfahrung damit und war ziemlich neugierig und ein wenig aufgeregt. Das Tulsi Ayurveda-Zentrum zeichnet sich durch seine authentischen Behandlungen und die Ayurvedische Küche aus. Die TherapeutInnen und auch der Koch sind allesamt in Indien ausgebildet worden. Das macht das Ayurveda-Retreat so besonders. Dazu kommt das historische Gebäude des Stift Gurks. Man meint, man würde die Energie dieser alten Gemäuer spüren können. Der Name Tulsi bedeutet übrigens das „Heilige Basilikum“. 




Wir nehmen also vor den Behandlungsräumen Platz, bis wir abgeholt werden. Danach heißt es erstmal runter mit den Klamotten. Für mich als Massage Neuling erstmal etwas gewöhnungsbedürftig. Die anfänglichen Hemmungen sind aber schnell verflogen und ich nehme auf einem Stuhl Platz. Dort legt die Therapeutin ebenfalls noch einmal ihre Finger auf meinen Puls und stellt mir ein paar Fragen. 


Abhyanga

Dann geht es auch schon los mit der Abhyanga. Diese ayurvedische Ganzkörpermassage nutzt warme ayurvedische Kräuteröle und löst Verspannungen, stärkt das Immunsystem und wirkt insgesamt reinigend, verjüngend und entspannend auf den Körper. Was will man mehr? Es wird jeder Teilbereich des Körpers beachtet, und durch anregendes, gleichmäßiges Streichen des gesamten Körpers behandelt, vor allem Füße, Bauch und Gesicht – aber auch Rücken und Kopf.

Zu Beginn läuft warmes Öl auf meinen Kopf und wird sanft einmassiert. Erster Gedanke, oje wie bekomme ich das wieder aus den Haaren? – Aber hier kann ich alle langhaarigen Ladies beruhigen, nach 2 Haarwäschen ist alles wieder draußen 😊 

Danach geht es auf die Massageliege. Nun wird mein Rücken behandelt, danach die Vorderseite. Das Streichen ist nicht zu fest, passiert aber doch mit einem gewissen Druck. Alles in allem ein sehr entspannendes Gefühl. Die Zeit verfliegt wie im Flug und die 50 Minuten kommen mir viel kürzer vor. Am Ende soll man noch einige Zeit ruhen und einen Tee trinken. Ich fühle mich sehr wohl und meine Rückenschmerzen sind deutlich weniger geworden.  


Shirodhara

Die zweite Behandlung ist die Shirodhara, der Stirnguss. Er wird gerne als die Königsdisziplin im Ayurveda bezeichnet. Dabei liegt man zugedeckt am Rücken und der Therapeut lässt warmes Kräuteröl über die Stirn laufen. Dieser gleichmäßige Öl-Strahl wirkt sehr entspannend. Dadurch wird die innere Ruhe und Harmonie aktiviert. Stress, Schlaflosigkeit und Migräne können damit gut behandelt werden. Am Ende der Behandlung erhält man noch den Segen und das Dritte Auge auf die Stirn. 



Nun ruhen wir uns wieder einige Zeit aus bevor wir den Nachmittag etwas aktiver angehen und die Region um Gurk erkunden. Davor gönnen wir uns noch eine Kostprobe der vielen gute Gewürztees mit z.B. Kardamom, Koriandersamen, Fenchelsamen, Gewürznelken, Kurkuma, Sternanis, langem Pfeffer und Ingwer. 

Und dann raus ins Grüne! Die Umgebung ist zwar nicht ganz so alpin wie wir es sonst gewohnt sind, jedoch ebenso schön. Viele Wiesen und bewaldete Berghänge laden zum Spazieren ein. Dazwischen schlängelt sich der Gurk-Fluss.  


Was macht man eigentlich sonst so in Gurk? 



Dom Gurk

Das Hotel liegt direkt neben dem Dom zu Gurk, den wir uns bei der Gelegenheit ansehen. Wirklich beeindruckend das geschichtsträchtige Gebäude. Er ist ein wahrer Kraftplatz und passt perfekt zum spirituellen Ambiente des Hotels mit seinem barocken Stil. Als Hotelgast erhält man kostenlos den Schlüssel für die Krypta wo die Heilige Hemma begraben ist. Man erzählt sich dass wenn man sich am Hemma Stein etwas von Herzen wünscht, der Wunsch in Erfüllung gehen soll. 

Sehr empfehlenswert. Der Dom ist wunderschön und wirklich beeindruckend mit wieviel Arbeit und Liebe die Bilder und Verzierungen bearbeitet wurden. 




"Abenteuer Wasser Weg" Liebenfels und Sörger Wasserfall

Weil das Wetter besonders schön ist, machen wir einen Ausflug zu einem nahegelegenen "Abenteuer Wasser Weg" Liebenfels. Der Weg führt teilweise über alte Mühlsteige entlang des Harterbaches von der Ortschaft Glantschach bis nach Hart. Man kann jedoch auch zwischendurch einsteigen und direkt zum Sörger Wasserfall gehen. Eine sehr empfehlenswerte Wanderung, übrigens auch ideal mit Kindern!  Nach diesem wohltuenden Spaziergang geht es zurück ins Hotel für eine weitere Behandlung, die Kizhi – Kräuterstempelmassage. 





Entspannen im Stiftsgarten

Unbedingt ansehen sollte man sich den Garten. In der sehr großzügig angelegten Gartenanlage findet sich auch ein hauseigener Kräutergarten. Einfach mal Kräuter zupfen und riechen und mit allen Sinnen erleben. 



Kizhi 

Dabei werden mit Heilkräutern gefüllte, warme Stempel auf die Haut geklopft. Die Wärme wird individuell abgestimmt damit es nicht zu heiß wird. Diese Massage war mein Favorit! Die Hitze beim Kräuterstempeln sorgte bei mir für leichte Gänsehautmomente. Ein wunderschönes Gefühl und sehr tiefenentspannend. Auch hier wird der ganze Körper behandelt. Ziel ist es den Körper von Stress und Verspannungen zu befreien, das Immunsystem zu stärken und Gelenkschmerzen zu mindern. 

Vor dem Abendessen gönnen wir uns auch noch ein paar Minuten im Dampfbad. Die Haut fühlt sich seidig weich an, wie schon lange nicht. Gefühlsmäßig würde man sagen man wurde gerade um ein paar Jahre verjüngt. 

Ganz schön müde, geht es nach dem Abendessen mit ayurvedischer Küche vom feinsten ins Bett. So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Den nächsten Morgen starten wir wieder mit dem klassischen Tagesablauf. Frühstück, Yoga und eine entspannende Behandlung. 


Shiroabhyanga

Diese Kopfmassage wirkt sehr entspannend, fördert die Durchblutung des Gesichtsbereichs, wirkt verjüngend und gegen Migräne und Kopfschmerzen. Ich genieße die Behandlung und fühle mich danach sehr leicht. 


Leider heißt es für uns nach dieser Erfahrung Koffer packen und ab in Richtung Heimat. Die Heimreise hat sich dank der entspannenden Behandlungen jedenfalls deutlich angenehmer angefühlt als die Hinfahrt. Meine Empfehlung: unbedingt selbst ausprobieren! 


Werbung//Dieser Blog entstand im Rahmen einer Pressereise in Kooperation mit JUFA Hotels. 

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