Der See der rund 10km südlich on Tarvis liegt lädt uns heute bei den heißen Temperaturen zu einem Badetag ein. Vom Vrsic Pass kommend sieht man ihn bereits von den steilen Serpentinen die uns nach unten führen. Er liegt direkt an der Sella Nevea im Raccolona Tal. Er ist 500m breit, 1 km lang und ungefähr 30m tief und somit der zweitgrößte See in Friaul-Julisch Venetien.
Der See ist besonders schön wegen seiner türkisen Farbe und den weißen Schotterbänken die ihn einrahmen. Am oberen Ende findet sich ein kleines Strandbad wo man sich SUPS ausleihen kann. Uns zieht es aber weg in die Einsamkeit und wir legen uns an die größte Schotterbank des Sees (die eigentlich eine Bachmündung ist). Hier am weißen, relativ kleinen Kieselstrand fühlt man sich irgendwie wie am Meer. Einziger Unterschied sind die Berge die den See einrahmen.
Die Legende des Sees
An der Stelle des Sees soll früher ein Dorf gesanden haben das von gierigen Menschen bewohnt wurde. Während eines Gewitters suchten eine Mutter und ihr Kind dort Schutz wurden aber abgewiesen von den Bewohnern. Lediglich ein alter Mann half den beiden. Sein Haus blieb als einziges verschont und versank nicht in den Fluten. Reste davon sieht man heute noch auf der Insel.
Badetag mit Aussicht
Ja man kann schwimmen im See. Das Wasser ist gar nicht so kalt! Gerade im flachen Teil wärmt es sich richtig angenehm auf. Wir haben den ganzen Nachmittag dort verbracht und fanden es richtig schön! Gerade auch weil hier so gut wie keine Leute waren, doch das war wohl Glück denn wie wir gehört haben soll der See üblicherweise ziemlich gut besucht sein.
Weiter fahren wir dann in Richtung Tarvis. Da kommt man vorbei an einer alten Bergbaustadt am Fuße des Monte Re. Etwas wie ein Lost Place wirkt dieser Ort. Überall sieht man Überreste vom Bergbau und auch ein Geschütz steht einfach so rum! Sehr interessanter Ort in einer bezaubernden Gegend! Wir kommen definitiv wieder.
Unser letztes Ausflugsziel unseres kurzen Roadtrips ist der Lago die Fusine oder auch als Weissenfelser Seen bekannt.
Dieser See ist so türkis wie ich kaum einen See kenne. Leider ist die Zufahrt seit kurzem kostenpflichtig geworden. Nichts desto trotz wollen wir ihn uns ansehen. Denn er ist eingebettet in die prächtigen Julischen Alpen und bietet mit dem Mangart im Hintergrund ein Bergpanorama das seinesgleichen sucht.
Man erreicht ihn mit dem Auto vom Grenzort Tarvisio nach wenigen Kilometern in östlicher Richtung. Der kleine Ort Fusine in Valromana, der ehemals Weißenfels hieß ist der Ausgangspunkt. Von hier geht es auf der kostenpflichtigen Straße knapp 3 km hinauf zu den Laghi di Fusine, die immer noch auch als Weißenfelser Seen oder manchmal einfach als Fusine Seen bekannt sind.
Zwei Seen in den Wäldern der Julischen Alpen
Beide Seen sind leicht zu erreichen, man parkt quasi direkt neben dem See. Dementsprechend ist er mittlerweile leider auch ein Touristenmagnet was die Idylle etwas trübt. Am hinteren See gibt es einen riesen Parkplatz wo sich auf der Wiese auch viele Menschen tummeln. Nichts für uns! Wir parken daher genau zwischen den beiden Seen am Straßenrand und wandern durch den Wald ans Ufer. Erst an den hinteren (wie ich finde idyllischeren See) und danach über kleine Trampelpfade und schattige Waldwege zum vorderen See.
Die zwei Seen sind in der Eiszeit entstanden und nur durch einen Moränenwall getrennt. Hier auf dem Wall findet man viele Findlinge mit riesigen Ausmaßen!
Lago di Fusine Superiore – Obere Weißenfelser See
Nur wenige Schritte durch einen schmalen Weg und wir stehen in einer kleiner Bucht des Sees. Große Felsen wechseln sich mit kleinen Wiesenabschnitten und Wald am Ufer ab. Hier gefällt es uns. Der Mangart im Hintergrund ist einmalig! Der See leuchtet richtig türkis und ist glasklar!
Auf schattigen Wegen geht es dann weiter in Richtung des unteren Sees. Der Weg führt uns entlang des Findlings Masso Marinelli der wie eine riesige Fels Wand mitten im Wald steht.
Lago di Fusine inferiore – Unterer Weißenfelser See
Hier am unteren See wird es leider deutlich touristischer. Die Wege werden größer und sind teils eine breite Schotterstraße. Auch die Menschen werden mehr und sammeln sich am kleinen Gasthof direkt am Seeufer. Aber auch hier ist die Aussicht der Hammer und die Farbe des Sees beeindruckend grün!
Ich kann die Seen bedingt empfehlen. Sucht euch unbedingt ein Datum außerhalb der Hauptsaison, dann könnt ihr dort, vor allem am hinteren See eine unglaublich erholsame und schöne Zeit verbringen!