Von der Dolomitenhütte zur Kalsbader Hütte beim traumhaften Laserzsee

by - Mai 12, 2019


Eine Hütte auf dem Felsvorsprung - Schwindelfreiheit vorausgesetzt

Zum Geburtstag habe ich ein Wochenende auf der Dolomitenhütte in Osttirol bekommen. Eine Hüttennächtigung hatte ich bisher eigentlich noch gar nicht gemacht und war gespannt wie es denn so ist. Das urige Hüttenflair von Matratzenlager und Schnarchkonzert hat mich bisher etwas abgehalten auf einer Hütte zu schlafen. Mit gemischten Gefühlen also habe ich mir die Dolomitenhütte angesehen. Erstaunt war ich umsomehr, als die Hütte so gar nicht meinen Erwartungen entsprach. Ganz anders als in meiner Vorstellung wirken die neuen Zimmer eher wie in einem 4 Sterne Hotel. Einzigartig ist jedenfalls die Lage der Hütte.

Panorama vom Schlafzimmer

Mit herrlicher Panoramasicht, u.a. zu den Zacken des Bischofsmütze genannten Felsenkammes, steht die Hütte mit Einkehrmöglichkeit auf ca. 1.620 m Meereshöhe auf einem Felsvorsprung.
Direkt an einer riesigen Felswand gebaut Thront die Hütte in den Lienzer Dolomiten. Von Tristach führt eine Passstraße direkt zur Hütte. Wir hatten das Adlerhorst das größte und wirklich schönste Zimmer gebucht. Vom Bett aus sieht man durch zwei große Fensterfronten auf die schroffen Gebirge der Lienzer Dolomiten.






Eigentlich war unser Wochenendtrip als Wanderurlab gedacht, der überraschende Schneefall hat uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit 70 cm Neuschnee hatten wir nicht gerechnet. Was also tun? Schneeschuhe und Tourenski hatten wir leider nicht mit dabei. Der erste Abend startete gemütlich mit einem leckeren Abendessen. Für mich gab es einen Flammkuchen. Er war wirklich köstlich. Auch begeistert hat mich die Hütteneigene Teekreation von Ingwer – Minz – Limettentee. Einfach köstlich und genau das Richtige bei den frostigen Temperaturen.

Nach einer Nacht, im wahrsten Sinne des Wortes auf einem Felsvorsprung - denn sieht man am Eck aus dem Fenster – schaut man direkt in die Tiefe. Und glaubt mir, da geht es weit runter. Also schwindelfrei sollte man schon sein. 



Um 6 Uhr haben wir es dann gewagt die Vorhänge zur Seite zu ziehen. Da blieb uns erstmal die Spucke weg. Was für ein Panorama. Die Sonne hat gerade begonnen die Berge in ein sanftes Licht zu tauchen. Die ersten Stunden haben wir nur gestaunt und uns die herrlichen Farben der Berge beim Sonnenaufgang angesehen. Danach gabs ein leckeres Hüttenfrühstück. Auch das entsprach mehr einem Hotel als einer Hütte. Alles was das Herz begehrt und noch mehr. Schnell waren die Pläne für eine Wanderung geschmiedet. Wir lassen uns doch nicht von etwas Schnee aufhalten…





Wanderung zur Kalsbader Hütte und dem Laserzsee

Unser eigentliches Ziel war die Karlsbaderhütte neben dem schönen Laserzsee. Also raus bei der Tür und die ersten Sonnenstrahlen genießen. Obwohl wir schon auf Sommer eingestellt waren war das Winterwonderland fantastisch. Schnell durch den Schnee gestapft haben wir bereits ein paar Spuren von Skitourengeher gefunden. Denen sind wir gefolgt. So war es eigentlich ganz angenehm zum gehen – zumindest für mich Leichtgewicht.  Schnell waren wir bei der Instein-Alm – Gedenkkapelle angelangt. Ab hier geht es dann etwas steiler in Serpentinen den Wald hoch. Weiter folgt man dem Weg durch das schöne Laserztal bis über die Baumgrenze.



Umringt von den schroffen Gipfeln der Dolomiten stapfen wir motiviert weiter durch den immer tiefer werdenden Schnee. Zwei Skitourengeher die gerade abfahren schauen uns ungläubig an. Warum wir wohl die Ski vergessen haben? Tja – improvisieren muss man halt hin und wieder.
Mittlerweile sind wir auf über 2100m und der Schnee scheint immer mehr unter unseren Fusstapfen nachzugeben. Selbst ich mit meinen 42kg sinke nun schon knietief ein, und jeder Schritt wird eine Herausforderung. Wir sehen bereits den letzten kleinen Hügel, hinter dem sich die Hütte verbirgt. Leider wird nun auch das Wetter schlechter und ich kämpfe mich schon hüfttief durch den Schnee. Das ist der Zeitpunkt um es sich einzugestehen. Es geht nicht mehr. Der Schnee wird zu tief für eine normale Wandertour. Naja oder ich zu schwach – wie man es nimmt. Schweren Herzens kehren wir nur wenige Hundert Meter vor unserem Ziel wieder um. Abwärts geht’s dann zügig. Aussehen tu ich mittlerweile wie ein Schneemann. Umso mehr freue ich mich auf den Kamin in der Hütte und einen leckeren Tee.






Sonnenuntergang im Herzen der lienzer Dolomiten
Das Wetter verzieht sich leider komplett und wir rechnen schon mit einem aussichtslosen Abend. Wie es der Zufall will reißt der Himmel aber kurz vor Sonnenuntergang nochmal auf und eine beeindruckende Lichtstimmung zeigt sich. Wir stehen beeindruckt auf der Terrasse und bewundern das Farbenspiel. Ein befreundeter Blogger – Peter Maier bekannt als @pietflosse kam ebenfalls kurz vorbei um einige faszinierende Drohnenaufnahmen von der Abstimmung zu machen. Aber seht selbst.








Also wir werden auf alle Fälle nochmal hierhin kommen und dann – bei weniger Schnee bis zum See wandern.




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