Eiskapelle und Steyreck

by - April 10, 2020



Heutiges Tagesziel war eigentlich nur ein kleiner Spaziergang. Wir sind auf rund 1156m Seehöhe zum Haslergatter gefahren, um dort ein wenig im Tal Richtung Bodinggraben zu spazieren. Aber wie es oft ist, kam dann alles ganz anders!

Im Sommer ist dieser Weg sehr beliebt bei Mountainbikern die in Richtung Steyrsteg fahren. Jetzt im März, bei den Schneeverhältnissen undenkbar.

Stichwort Schnee. Das war schon mal die erste Überraschung denn mit soviel Schnee hatten wir jetzt eigentlich nicht gerechnet. Der Parkplatz war unbefahrbar und so mussten wir viel weiter unten in einer kleinen Straßenbucht parken. Also hieß es schon mal gehörig Höhenmeter bis zum Haslergatter zurücklegen. Aber auch hier war die Aussicht schon mal wunderbar!




Am Haslergatter angekommen führt uns der Weg durch die dichte Schneedecke in Richtung Steyrsteg. Nach einigen wenigen hundert Metern abwärts geht es vorbei an der schönen, idyllischen Rumplmayrreith. Hier strahlt uns die warme Sonne entgegen und läßt das Tal und den kleinen Bachlauf glitzern. Spuren gibt es hier kaum, es scheint als wären wir wirklich ganz einsam hier.




Nach einer kleinen Rast stellten wir uns die Frage wie eigentlich der Berg links von uns heißt. Schnell ergoogelt fanden wir nicht nur den Namen, nämlich das Steyreck, sondern auch gleich eine Wegbeschreibung. Sogar einige Spuren im Schnee waren dort wo der Wanderweg sein sollte zu finden. Hmm ein Wink des Schicksals, oder?




Unsere Neugier war geweckt und wir wollten den Weg erkunden. Laut Karte wären wir in einer halben Stunde am Gipfel. Die Wegstrecke mit rund 3,5 km schien uns auch in Ordnung zu sein. Lediglich die Schneemengen waren schwer einzuschätzen. Ins Auge gesprungen ist uns auf der Karte auch die Eiskapelle. Diese liegt unterhalb des Steyrecks. Sehr interessant.

Die Eiskapelle ist eine Höhle, in der man früher auch im Sommer immer noch Eis fand. Heute ist das leider nicht mehr so. Die Klimaerwärmung hat eben auch hier zugeschlagen. Aber jetzt um diese Jahreszeit findet man sicher einige schöne Eisformationen. Den Namen hat sie weil man im Eingangsbereich eine kleine Statue des heiligen Antonius findet.

Wir folgen also dem Weg, der mit einigen Steinmännchen markiert ist eine Zeit lang durch den dichten Wald. Gesäumt von wirklich zahlreichen Ameisenhaufen schlängelt sich der Weg erst sehr flach, später umso steiler den Berg hoch. Nun wird es schon etwas ausgesetzter. Etwas mulmig wird mir zumute als wir eine steile Rinne hoch müssen. Hier liegen kreuz und quer umgefallene Bäume die es zu überwinden gilt. Abrutschen sollte man hier besser nicht, auch wäre ein Schneebrett ein Problem. Wir weichen daher etwas vom eigentlichen Weg ab weiter nach links wo es weniger gefährlich ist. Auf etwa 1400m Seehöhe teilt sich nun der Weg. Entweder zum Steyreck oder zur Eiskapelle.





Leider entpuppte sich der Zustieg zur Eiskapelle nach unserer Meinung, als derzeit zu gefährlich. Denn im oberen Bereich, kurz vor der Höhle quert man eine Rinne, die weiter unten in eine steile Felswand übergeht. Mit der derzeitigen Schneesituation viel zu gefährlich. Generell würde hier ein Seil nicht schaden.





Also wird unser Tagesziel wohl doch das Steyreck. Hier zweigt man anstatt rechts zur Höhle einfach links ab und gelangt durch eine ausgeschnittene Latschengasse zum Gipfel auf dem man ein kleines selbstgemachtes Gipfelkreuz findet. Zurück könnte man auch über die verfallene Mayralm zurück zum Haslersgatter gehen, wir haben aber den gleichen Weg bergab genommen.

 Eine anstrengendere Wanderung als eigentlich geplant. Aber die Aussicht war wunderschön.



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