Vegane Mode - sinnloser Trend oder tatsächlicher Mehrwert?

by - Oktober 27, 2022

vegane Mode


Darfs ein bissl #vegan sein? Ich selbst habe mich schon oft gefragt, warum Kleidung vegan sein soll? I  mean: auf den ersten Blick würde man Stoffe nicht mit tierischen Produkten in Verbindung bringen. Aber bei genauerer Betrachtung kommt der AHA-Moment.  Was man vielleicht für einen Marketing Gag oder weiteren sinnlosen Trend hält, macht bei genauerer Betrachtung schon auch ein wenig Sinn. Aber auch hier gilt, nicht alles was glänzt ist Gold oder in diesem Fall nicht alles was vegan ist, ist gut! 


Vegane Mode – aber warum? 

Nun der Grundgedanke ist es auch hier tierische Rohstoffe zu meiden. Also Leder, Pelz und Wolle sind Tabu. Es gibt neben den offensichtlichen tierischen Bestandteilen wie Pelz oder Leder aber auch versteckte, an die man nicht sofort denkt. Vielleicht ist das Lieblingskleid aus Seide oder die Outdoor-Jacke mit Bienenwachs gewachst? Vielleicht sind aber auch die Knöpfe der Weste aus Horn. Vermutlich habt ihr wie ich noch nie darüber nachgedacht. 

Seide ist hier ein sehr gutes Beispiel, warum man besser darauf verzichten sollte. Wir assozieren Seide eigentlich mit etwas teurem, sehr wertvollen und besonders erstrebenswertem. Ja sie fühlt sich auch gut an auf der Haut und hat zugegeben was die Regulation von Kälte und Wärme betrifft viele Vorteile. Doch: die Faser wird aus dem Kokon der Raupen des Seidenspinners gewonnen. Damit man an das wertvolle Material gelangt werden die Seidenraupen in kochendes Wasser geworfen und so getötet. Nun ist das geliebte Seidenkleid also vollgepflastert mit Seidenraupen-Leichen vielleicht ein wenig gruselig geworden, oder?
Vegane Hersteller arbeiten mit Hochdruck an Alternativen. So wird Seite beispielsweise aus Sojabohnen Proteinen hergestellt. Aber auch Hanffasern erfreuen sich neuer Beliebtheit. 


Hier einige andere tierische Produkte im Überblick an die wir vielleicht gar nicht denken würden: 

  • Wolle: Schur heimischer Schafe, Lama oder Alpakas u.a.
  • Kaschmir: Unterfell der gleichnamigen Kaschmirziege
  • Pelz: dichtes Fell bestimmter Tiere, zum Beispiel Nerz
  • Angora: Fell des Angora-Kaninchens
  • Federn: hauptsächlich Enten- und Gänsefedern
  • Seide: Seidenfasern, gewonnen aus den Kokons der Seidenraupe
  • Horn: Hörner, Hufe, Geweihe und Vogelschnäbel
  • Perlmutt: Schalen von Muscheln


3 Gründe für vegane Produkte: 

  • Kein Tierleid
  • Natürliche Rohstoffe sind gut für die Gesundheit
  • Keine Stangenware


Aber warum eigentlich keine Wolle? 

Wolle ist ja eigentlich etwas Gutes. Das dachte ich zumindest bisher immer. Im Veganismus geht es darum, jegliches Tierleid sowie Ausnutzung eines Tieres für menschliche Zwecke zu vermeiden. Auch die Gewinnung von Wolle dient im Grunde dem menschlichen Zweck, daher wird bei veganer Kleidung darauf verzichtet. 

Denn auch wenn viele Schafarten darauf angewiesen sind, dass wir sie scheren, bedeutet es einen gewissen Stress für die Tiere, und die Haltung der Tiere hat sich zu Massenproduktionen verändert wo nicht mehr das Tierwohl im Vordergrund steht. Da sehe ich auch das Hauptproblem. Früher waren Produkte aus Wolle etwas Gutes. Warm und aus natürlichen Produkten. Gut für die Haut ohne Chemie, ohne dass Tiere dafür leiden mussten. Heute in unserer Massenindustrie, meist chemisch behandelt, die Tiere in Massenhaltungen gehalten um bei der Produktion von niedrigen Preisen und höheren Gewinnmargen zu profitieren. Seht ihr den Fehler? Das Problem sind nicht die Produkte bzw. das Material selbst sondern unsere gewinnorientierte Gesellschaft die wie meistens Raubbau an Natur und Tierwelt betreibt. Alternativen gibt es zum Glück bereits: Naturfasern wie Leinen und Baumwolle, Kunstfasern wie Acryl und Polyester, wobei hier leider oft die Nachhaltigkeit fehlt. Auch hier gibt es jedoch das gleiche Problem mit der Massenproduktion. Daher bin ich der Meinung hier müsste man ansetzen! 


Foto: Produkte Kleid und Mantel Ragwear


Nachteile veganer Kleidung

Dennoch ist ein Fehlen von tierischen Stoffen keine Garantie dafür, dass die Kleidung tatsächlich ohne Tierleid entstanden ist. Um die Verträglichkeit künstlicher Fasern zu testen, wird häufig auf Tierversuche zurückgegriffen. Auch chemische Stoffe, die zum Beispiel zur Imprägnierung eines Materials Einsatz finden, werden dabei getestet. Sicher geht daher derjenige, der beim Kauf von veganer Kleidung auf eine verlässliche Angabe der Materialien achtet.

Verursacht vegane Kleidung auch kein direktes Tierleid, weist sie je nach Material dennoch Nachteile auf. So ist beispielsweise Polyester dafür bekannt, bei jedem Waschgang kleinste Mikrofasern seines künstlichen Materials an das Waschwasser abzugeben. Gerät dieses ins Grundwasser, kann es der Umwelt erheblich schaden. Auch eine umfangreiche Reinigung des genutzten Waschwassers verhindert dies nicht immer. Manchmal ist auch der Preis völlig überzogen und für den Durchschnittsbürger nicht leistbar. 


Weg vom Einwegprodukt, hin zum nachhaltigen Qualitätsprodukt!

Ich persönlich bin der Meinung es muss nicht zwingend vegan sein, aber es dürfen keine Tiere dafür leiden müssen. Weder durch Tierversuche noch durch die Herstellung für die Produkte an sich. Produkte wie Pelze und Seide kommen daher für mich nicht in Frage. Wolle hingegen mag ich sehr. Auch hier gibt es ja die Möglichkeit auf die Herkunft zu achten. Generell meide ich mittlerweile Massen Produkte der gängigen Modeketten. 

Meine Empfehlung auch bei Kleidung lieber auf gute Qualität achten und, oder regional kaufen. Viele Bio-Bauern bieten beispielsweise selbstgestrickte Socken, etc. aus Wolle der eigenen Schafe, Al Pakas, usw. an. Andere Hersteller wie zum Beispiel Ragwear bieten Versand an und achten insbesondere auf Vegane Kleidung mit wirklich ausgesprochen guter Qualität. Und das zu normalen Preisen.
Was Schuhe betrifft sehe ich das ähnlich wie bei der Kleidung. Wichtig ist eine gute Qualität. Sie müssen frei von Chemie und Schadstoffen sein. Meine Empfehlung ist Woody. Das Kärntner Unternehmen ist noch ein richtig traditioneller Handwerkbetrieb. In einer kleinen, aber feinen Manufaktur in Kärnten werden seit 1922 hochwertige Holzschuhe gefertigt. Hier kann man sicher sein, dass man plastikfrei kauft und es sich um reine Naturprodukte handelt. Wer jetzt an sperrige, altmodische Holzschuhe wie von unserer Großmutter denkt irrt gewaltig, denn optisch sind sie definitiv nicht von der Stange sondern haben das gewisse Etwas, das locker mit hochpreisigen Markenherstellern mithalten kann. 




Dieser Artikel enthält unbezahlte Werbung durch die Verlinkungen. Es handelt sich dabei um meine persönlichen Empfehlungen. 

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