Ich bin ein Spartaner! – oder doch nicht?

by - November 09, 2018



Dieses Jahr im Herbst habe ich das erste Mal bei einem Spartan teilgenommen. Ich habe mich gleich für den Spartan Race in Oberndorf in Tirol entschieden. Warum gerade dieser? Der Spartan in Oberndorf ist der Inbegriff vom Spartan. Dreckiger und anstrengender als alle anderen Rennen. Angemeldet habe ich mich schon im Jänner damit es preislich noch halbwegs im Rahmen ist. Der Vorsatz richtig darauf hinzutrainieren war da. Betonung liegt auf war da! Die ersten Wochen haben wir tatsächlich fleißig Workouts gemacht damit ich wenigstens ein paar Burpies und Liegestütze am Stück schaffe.

Mit dem Sommer und den vielen Bergaktivitäten wurde das Training aber immer weniger und schwubs war September und wir standen kurz vor dem Lauf.
So nervös war ich schon lange nicht! Ich hatte ja keine Ahnung was da auf mich zukommt! Wir sind im Teambewerb als vierer Team gestartet.



Insgesamt ist es mir ganz gut gegangen und es hat Spaß gemacht. Ich muss aber jetzt schon ein paar Dinge dazu sagen damit ihr euch eine Vorstellung machen könnt was da eigentlich auf euch zukommt wenn ihr vielleicht auch überlegt einmal teilzunehmen.

Man stellt sich den Lauf – zumindest mir ging es so – anders vor. Ich dachte es sind mehr Hindernisse und weniger Laufstrecke. Dabei ist zwischen den einzelnen Stationen sehr viel Laufstrecke angesagt. Also als Training einfach laufen, laufen, laufen. Das Schwimmen durch das eiskalte Wasser im Steinbruch ist schon eine Überwindung und man kommt schnell in eine sehr flache Atmung. Aber an einem warmen Tag ist es machbar. Die Hindernisse zum überklettern sind auf keinen Fall etwas für kleine Leute. Ich bin da mit meinen 1,55m Körpergröße echt gehandikapt! Es ist zwar mit viel Training zumindest bei den kleineren Wänden schaffbar. Die Größeren sind aber nur mit Strafburpies zu meistern. Im Teambewerb darf man sich helfen lassen aber im Solo Lauf wäre das ein Problem.





Mit einem Gewicht von 39 -40 kg hatte ich aber viel größere Probleme bei so manch anderem Hindernis. Vor allem das Sandkübeltragen ruiniert einem die Bandscheiben komplett. Ich weiß jetzt nicht genau wie viel kg es waren aber nachdem hier nicht nach Körpergröße und Gewicht unterschieden wird ist das echt eine Herausforderung. Es war auf jedenfall die Hälfte wenn nicht mehr von meinem eigenen Körpergewicht. Das über unwegsames Gelände bergauf und Bergab! Eine extrem lange Distanz. Ein unglaubliches Stechen in meinem Rücken war das Signal es geht nicht mehr ohne Gesundheitsgefährdung. So hat mir mein Team geholfen. Der Kübel war auch so Groß, dass man ihn kaum mit den Händen umfassen konnte (natürlich liegt das auch an meiner Größe). Beim nächsten Hindernis wo man ein Gewicht von 45 kg hochziehen muss war dann endgültig Schluss. Obgleich ich mit meinen ganzen 40 kg auf dem Seil gehangen bin bewegte sich der 45 kg Koloss kein Stück. Naja ist ja auch kein Wunder, da müsste man wohl einen Flaschenzug bauen um eine Chance zu haben! Das fand ich sehr frustrierend.



Der Schluss am Gelände ist finde ich der Fun Teil. Dort wo man wirklich in den Dreck springen muss und viele Hindernisse - die mit etwas Übung auch für jeden schaffbar sind - überwindet hat man wirklich Spaß. 

Mein Fazit ist, wenn ihr sehr zierlich gebaut seid – werdet ihr manche Hindernisse einfach nicht schaffen können, und das ist auch nicht wirklich trainierbar. Also beschränkt euch beim Training auf Laufen und Burpies – denn ihr werdet sie brauchen!





Die Veranstalter des Spartan sollten vielleicht bei bestimmten Hindernissen ein bisschen nach Größe und Gewicht unterscheiden damit es fairer wird. So wie es bei den Kindern verschiedene Klassen gibt sollte man auch hier für Damen das Gewicht etwas an das eigene Körpergewicht anpassen.
Mein Chip hat auch nicht funktioniert und so war ich trotz teurem Startgeld nicht in der Wertung, was mich auch sehr ärgert. Rückfragen beim Veranstalter sind leider nicht bearbeitet worden. 

Ob mich der Spartan nochmal wiedersieht kann ich noch nicht sagen. Vielleicht versuche ich eher einen anderen Hindernislauf. Denn wenn nichts am System geändert wird kann man mit meiner Statur ohnehin keine wirklich guten Leistungen bringen.









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