Brescia und der Idrosee – das Outdoor Abenteuer Paradies mit mediterranem Flair!

by - August 07, 2020

Für uns ging es im Zuge eines kleinen Roadtrips in eine Gegend, die ich bis Dato wenig auf dem Radar hatte. Brescia gehört zur Lombardei und ist ein großes Gebiet mit abwechslungsreichem landschaftlichem Charakter. 


Man findet hier neben fantastischen Bergtouren in jeder Höhenlage auch exzellente Adventure Parks mit vielen Klettersteigen. Aber auch historisch gibt es viel zu sehen. Einige interessante Burgen und Artefakte aus vergangener Zeit sind frei zugänglich. Natürlich kommt auch das Vergnügen im See nicht zu kurz. Der Lago d‘ Idro zum Beispiel liegt malerisch umrahmt von Bergen im Herzen der Region. Das Wasser ist ideal temperiert und man findet neben schönen Stränden auch zahlreiche Anbieter von Kite-Surfing und anderem Wassersport. Dazu aber später mehr. 

Land Italien
Für WenAlle
Urlaubsart Aktivurlaub, Familie
Preis/Leistung mittel
RegionBrescia (Lombardei)
Must See
  • Lago d'Idro
  • Rocca Anfo
  • Parco delle fucine di casto
  • Passo Maniva
  • Monte Censo
Top Hotels B&B Re' Perone 
Hotel Locanda Bonardi

Klein aber fein - ein Apartment mit Stil

Unseren ersten Tag haben wir in dem malerischen Dorf Anfo verbracht. Direkt etwas oberhalb des Sees gelegen haben wir das B&B Re’Perone bezogen. Dieses kleine Apartment ist wirklich modern und wunderschön eingerichtet. Man hat ein großes Zimmer mit riesigem, gemütlichem Terrassen-Bereich direkt beim Pool.  

Der Empfang durch den Besitzer war sehr herzlich und wir wurden gleich mit italienischem Cafe und Köstlichkeiten verwöhnt. Und das bei einer wunderschönen Aussicht von der Terrasse auf den See. 

Ebenso herzlich war das Frühstück, das auf uns gewartet hat. Normalerweise findet es auf der Terrasse statt, leider wegen dem Regenwetter diesmal aber Indoor. Dennoch, es war mit soviel Liebe hergerichtet. Und diese Riesen Auswahl bekommt man in keinem 5 Sterne Hotel. Jeder Wunsch wurde uns von den Lippen abgelesen, schade dass wir hier nur eine Nacht gebucht hatten. 

Eine kurze Reise in die Vergangenheit

Unser erster Ausflug hat uns zur Burg Rocca Anfo geführt. 

Wir haben hier die große Führung gebucht und uns die gesamte Anlage erklären lassen. Die Führungen finden in Italienisch, Englisch oder Deutsch statt. Unser Guide Anna war sehr freundlich und hat uns alles genau erklärt. Von unten ahnt man noch nicht wie weitläufig diese Festungsanlage ist. Auf vielen Stufen - je nach Tour können es bis zu 1000 sein - und kleinen Schotterwegen schraubt man sich über 200 Hm nach oben. 

Die Festung wurde im 15. Jahrhundert von der venezianischen Republik der Stadt Anfo am Idrosee erbaut. Sie erstreckt sich über weite Teile des Osthangs des Monte Censo. Durch die Jahrhunderte wurde sie zu verschiedenen militärischen Zwecken genutzt. So zum Beispiel von Napoleon Bonaparte.  1918 verlor es seinen strategischen Wert als Trentino an Italien überging.  Die Festungsanlage wurde dann von der italienischen Armee als Kaserne verwendet und diente als Waffenlager. Seit 1975 wird es nicht mehr benutzt und bietet jetzt eine einmalige Gelegenheit sich einen Eindruck von den damaligen Gegebenheiten zu machen.  Wer sich für die Geschichte interessiert kann sich gerne hier auf der Homepage etwas informieren.  

Am beeindruckendsten und spannendsten fand ich die vielen unterirdischen Tunnel, die in hunderten Stufen den Berg hinauf gehen. Hier wandert man mit Taschenlampe durch die alten Tunnelsysteme und findet sich am Ende in einem beeindruckenden Turm wieder, der nie eingenommen wurde. Interessante Details werden bei der Führung erklärt, so zum Beispiel warum die Stufen nicht gerade sind und warum manche Gänge einfach enden. Durch die kleinen bis zu 3 Meter dicken Granitmauern sieht man hinunter auf den gesamten See. Einfach traumhaft! 

Nach dem Besuch der Rocca Anfo geht es retour in unser Appartement für eine Abkühlung im Pool. Nach einem anstrengenden Tag mit viel Aktivitäten wird man schließlich hungrig. Daher haben wir uns auf Empfehlung unseres Vermieters Claudio für das Restaurant Da Genny in Vantone entschieden. Neben leckerem Essen gibt es hier auch das entsprechende Ambiente beim Dinner im schönen Garten mit Blick auf den See. 


Abenteuer der Sonderklasse

Der nächste Tag besteht aus viel Action im Parco delle Fucine di casto. Dieser Abenteuerpark ist kostenlos für jeden zugänglich und lockt mit fantastischen Klettersteigen und Ziplines. Die entsprechende Ausrüstung bringt man entweder selbst mit oder leiht sie gegen eine kleine Gebühr. 

Hier findet ihr eine Übersicht über die vielen Kletterrouten. Es ist von leicht bis schwierig für jeden Geschmack das Richtige dabei. Wir haben die Ferrata Nr. 15, die Tibetano Nr. 2, die Ferrata Nr. 1 und die Stretta di Luina mit der Nr. 6 gemacht. 

Highlights sind dabei definitiv die tibetanischen Brücken in schwindelerregender Höhe von über 47m sowie der Klettersteig durch eine Schlucht die sogenannte Stretta di Luina. Die haben wir uns nicht entgehen lassen. Es ist echt schön und beeindruckend mitten durch die Schlucht zu gehen. Der Weg entlang der Seile ist nicht schwierig und auch nicht hoch. Höhenangst ist hier also kein Problem. 

Die Felswände werden immer höher und schmäler. Der Stein ist ganz glatt ausgewaschen durch das Wasser. Wenn das Licht von oben hereinfällt auf die türkisenen Tümpel mit ihren kleinen Wasserfällen fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Diese Tour kann ich euch wirklich empfehlen. Wenn ihr in der Region seid, dürft ihr euch das keinesfalls entgehen lassen! Natürlich gibt es auch geschulte, kompetente Tourguides die für eure Sicherheit sorgen. Der Park hat übrigens auch einige Routen speziell für Kinder! 

Wir waren mehrere Stunden unterwegs und konnten gar nicht genug bekommen, leider ging mir irgendwann die Kraft aus und so sind wir wieder in Richtung See gefahren um im Restaurant la Terrazza noch eine Kleinigkeit zu essen. 

 


Eine Region von Oben - Eine Bergtour geht eben immer!

Nachdem das Wetter gerade zu perfekt war, haben wir gegen Abend noch eine kleine Bergtour auf den Monte Censo gestartet. Man startet beim Parkplatz an der Santa Petronilla. Bei einer kleinen Kapelle folgt man den Weg in den Wald hinein. Er führt lange Zeit in vielen kleinen Serpentinen den Laubwald hinauf. Der Weg besteht Großteils aus grobem Schotter ohne größere Stufen und ist sehr gut und vor allem schnell zu begehen. Der Wald wird nach oben hin immer lichter und schon bald eröffnet sich eine wunderbare Aussicht auf den tiefgrünen Idrosee. Herrlich! Von der Sonne begleitet, geht es nun in etwas flacheren Serpentinen durch begraste Hänge weiter nach oben bis zu einer kleinen Berghütte knapp unterhalb des Gipfelkreuzes. Der Gipfel liegt auf 1012m Höhe und man blickt über das gesamte Gebiet rund um den Idrosee. Man legt 3,6km und ca 480 Höhenmeter zurück. Die Tour ist ungefährlich und kurz, aber sehr sehenswert! Zurück geht es auf dem gleichen Weg. 

In luftige Höhen

Nun führt uns unser Roadtrip weiter nach Maniva. Denn am Passo Maniva, auf über 1800m Seehöhe, erwartet uns die nächste Unterkunft - Das Hotel Locanda Bonadi!  Da wir gegen Abend ankommen herrscht hier eine, bei ziemlich frischen Temperaturen, ganz besondere Lichtstimmung. Kurz vor Sonnenuntergang wirken die Hänge mit dem hohen Gras, das sich im Wind beugt, wirklich malerisch. Das Hotel ist scheinbar noch sehr neu und man fühlt sich sehr wohl. Der Empfang ist freundlich und die Zimmer alle in sehr gutem Zustand, nicht vergleichbar mit den Berghütten bei uns in dieser Höhe. 

Nach einem Abendessen mit italienischen Köstlichkeiten und Bergblick, geht es für uns ins Bett. Denn um ca 6Uhr wartet der Sonnenaufgang am Balkon auf uns. 

Jetzt wird es rasant

Nun schnell frühstücken und dann begleitet uns Tourguide Nicola mit dem E-Bike zu den schönsten Spots am Passo Maniva. Wir leihen uns etwas unterhalb des Hotels beim Verleih E-Bike Dosso Alto einige Räder und starten los. Es geht rund 10km in Richtung Passhöhe. Vorbei an einer aufgelassenen NATO Basis finden wir einige schöne Bergseen. 

Natürlich bleiben wir nicht auf der Straße, sondern es geht quer Feld ein über Schotter und Wiese. In Italien darf man glücklicherweise noch abseits der Straßen fahren. Es ist wirklich schön hier. Eine so weitläufige Aussicht, die mich irgendwie ein wenig an das Großglockner Massiv erinnert. Viel zu schnell vergeht der Urlaub und schon ist es Zeit wieder in Richtung Lago Idro zu fahren. Denn hier wartet leider schon die letzte Aktivität unseres kleinen Kurztrips auf uns. 


Action pur mitten im See

In der Kite Surf Schule Maselli nehme ich eine kleine Schnupperstunde! Ich bin schon richtig aufgeregt was mich dort erwartet. An alle Ladies hier ein kleiner Tipp: die Surflehrer dort entsprechen definitiv dem was man sich ausmalt 😉 Schon ein schöner Blickfang, vor allem wenn sie ihre coolen Moves und Jumps machen. 


Nach einer kleinen theoretischen Einführung geht es auch schon mit dem Motorboot aufs Wasser hinaus. Denn ein Start vom Land wäre für so einen blutigen Anfänger wie mich zu gefährlich. Mitten Am See angelangt, wird erstmal der Schirm vorbereitet und mein Trainer geht ins Wasser. Nun heißt es auch für mich runter vom Boot und rein ins kühle Nass. Am Anfang bleibt man immer hinter dem Surflehrer und hält sich an einer Schlaufe seines Gürtels. Ich wusste gar nicht was mich erwartet. Umso überraschter war ich, wie flott wir durch das Wasser gezogen wurden, als er mir ein paar „Moves“ mit dem Schirm zeigte.  Nach einigen Lektionen durfte ich es schließlich selbst versuchen, und hab gleich mal den Schirm im Wasser versenkt. Tja, es ist eben doch nicht so leicht wie es aussieht! Aber Übung macht ja den Meister und so ist es nach und nach besser geworden. Davon, dass ich den Schirm alleine bedienen kann bin ich aber noch weit entfernt. Am Ende gab es dann am Rücken des Surflehrers noch einen kleinen Vorgeschmack was einem auf dem Kite Board erwartet. 


Und ich muss sagen: Geil wars! So richtig! Man bekommt einen solchen Speed, das man es sich nur vom zusehen gar nicht vorstellen kann. Die Stunde ist viel zu schnell vorbei gewesen, ich hätte das noch ewig machen können! Also hierher komme ich sicher wieder für weitere Trainingseinheiten! 

Insgesamt bin ich von der Region begeistert. Es gibt hier so viel zum Unternehmen, dass uns die Zeit einfach zu kurz geworden ist. Ich verstehe gar nicht warum die Gegend nicht bekannter ist. Eines steht fest, der nächste Urlaub wird sicherlich wieder in dieser Region stattfinden.



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