Eierschwammerl oder auch Pfifferling – die pfiffige Lösung zum Abnehmen!

by - August 30, 2020



Eierschwammerl sind eine gute Eiweißquelle! Sie haben wenig Fett und Kohlenhydrate. Dafür aber enthalten sie viel beta Caroti, Eisen und Kalium. Leider sind alle unsere heimischen Pilze noch immer radioaktiv (von Tschernobyl) belastet, daher sollte man nicht mehr als 200g Wildpilze in der Woche verzehren, auch wenn sie noch so gut schmecken. 

Wo finde ich sie? 

Das wichtigste zuerst, nämlich wo man sie vorzugsweise findet. Die guten Spots bleiben meist geheim und werden von den Sammlern nicht gerne verraten. Na is ja auch irgendwie klar! Grundsätzlich gilt dass ein Eierschwammerl einen Baum braucht wo er seine Nährstoffe beziehen kann, daher wachsen sie gerne in Wäldern an oder unter Wurzeln. Man findet sie zwischen Juli und November. Wenn man Glück hat in großen Mengen. Aber man darf nur für den Eigenverbrauch pflücken! 

Pilze bevorzugen Feuchtigkeit und Wärme. Daher sucht man am besten nach einigen Regentagen bei milden Temperaturen im Sommer und Herbst. Man findet sie häufig in Nadelwäldern auf Moosböden, vor allem unter Kiefern, Fichten, Buchen, Birken oder Eichen. 

Gebiete wo man viele Schwammerl findet sind zum Beispiel das Mühlviertel oder die Obersteiermark. Vor allem die Hohentauern und das Salzstiegl sowie die Weinebene. 

Pilze drehen oder schneiden?

Da scheiden sich die Geister. Wichtig ist jedenfalls, die Wurzeln der Schwammerl müssen bitte unbedingt im Boden bleiben. Das Myzel sollte nicht verletzt werden. Denn ansonsten können sie nicht mehr wachsen. Wir wollen ja auch im Folgejahr noch in den Genuss kommen! 

Und nun? 

Die Pilze sollte man kühl und trocken lagern. Am besten in einer alten Schachtel ausgelegt mit etwas Papier. Einfrieren kann man sie natürlich auch! Es gibt sehr viele Rezepte wo eins besser als das andere schmeckt. Angebraten peppen sie einen Salat so richtig auf. Aber auch als Sauce zu Nudeln oder Reis sind sie fantastisch. Wer mal etwas experimentieren will kann einen Flammkuchen mit Eierschwammerln versuchen. Wichtig sind auf jeden Fall die Pilze gut zu waschen und sie NICHT roh zu verzehren, da sie wie auch andere Pilze Chitin enthalten, dass zu Verdauungsbeschwerden führen kann. Auch können die Schwammerl Eier vom Fuchsbandwurm enthalten die man durch Erhitzen unschädlich macht. 

www.pixabay.com

Einlegen

Alternativ zum Einfrieren kann man Pilze auch Einlegen oder trocknen. Dazu kocht man gut 1 Liter Weinessig und 0,5l Wasser, 2 EL Salz und Gewürze nach Wahl auf. Dann kommen 2kg Schwammerl oder andere Pilze dazu und werden 5 bis 10 Minuten gekocht. Danach den Sud abgießen und die Pilze auf einem sauberen Tuch einige Stunden abkühlen und abtropfen lassen. Die Pilze sind nun steril und sollten nicht mehr angefasst werden. Nun sterilisieren Sie einige Gläser durch kurzes abkochen und füllen eine Schicht Pilze in das Glas. Diese dann mit Olivenöl bedecken. Das solang wiederholen bis das Glas voll ist. Damit es nicht zu schimmeln beginnt müssen am Ende alle Pilze gut mit Öl bedeckt sein. 

Trocknen

Beim Trocknen sollte man die Schwammerl halbieren oder in feine Scheiben schneiden. Danach werden sie bei 40 Grad Celsius getrocknet. Entweder im Dörrgerät oder alternativ im Backofen (bei Umluft). Der Backofen sollte dabei einen Spalt offen bleiben (Tipp: einfach einen Kochlöffel hinein stecken). Die getrockneten Pilze sollten danach möglichst Luftdicht gelagert werden. 

Wie wirken sie? 

100 Gramm Eierschwammerl enthalten nur etwa 11 Kalorien und bestehen zu 92% aus Wasser. Daher fördern sie die Verdauung. Sie sind reich an Ballaststoffen und halten länger satt. Ideal also wenn man etwas abnehmen möchte. Man sagt den Schwammerl aber auch nach, dass sie durch die enthaltene Aminisäure L-Tryptophan den Schlaf fördern indem sie das Glückshormon Serotonin im Körper bilden und dieses wiederum im Gehirn zu Melatonin umgewandelt wird was unseren Schlaf fördert. 

Das enthaltene Eisen wirkt sich positiv auf die Blutbildung und den Sauerstofftransport im Körper aus. Das wiederum lässt unsere Konzentration steigern und hält uns geistig fit. Das Beta Carotin wirkt positiv auf unsere Augen und ist am Aufbau der lichtempfindlichen Teile der Netzhaut beteiligt und fördert so unsere Sehkraft. Hier findet ihr eine interessante Nährwerttabelle der Eierschwammerl!

Bekannte Antibiotika wie Penicillin werden aus Pilzen hergestellt beziehungsweise gewonnen. Daher kann man gewisse Pilze auch in der Medizin einsetzen. Der Champignon zum Beispiel ist durch den niedrigen Natrium- und Glukosegehalt, den hohen Kalium- und Vitamingehalt sowie seine verdauungsfördernden Ballaststoffe ideal für Diabetiker, Gichtkranke oder Bluthochdruckpatienten. Der Austernpilz hingegen reguliert den Cholesterinspiegel und der Shiitake-Pilz kann vor vor Gebärmutterhalskrebs schützen. 

Nice to know: ja darf ich sie denn überall pflücken?

Pilze gehören grundsätzlich wie alles andere was ihr findet dem Besitzer des jeweiligen Waldes. Solange aber das Sammeln nicht ausdrücklich durch einen Hinweis untersagt ist kann man davon ausgehen, dass er es duldet. Man darf 2kg Schwammerl je Tag und Person für den Eigenbedarf sammeln. Wer dagegen verstößt kann zivilrechtlich geklagt werden und die Pilze abgenommen werden. 

In Nationalparks kann das Sammeln verboten oder beschränkt sein, aber auch das ist üblicherweise ersichtlich. 

Achtung Verwechslungsgefahr? 

Grundsätzlich sind sie leicht zu erkennen und zum Glück gibt es nicht viele gefährliche Verwechslungsmöglichkeiten. Hier aber noch eine Info wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt. 

Das Eierschwammerl mag Moospolster in lichten Nadelwäldern. Oft findet man sie dort wo auch Heidel- und Preiselbeeren wachsen. Sein Stiel ist etwa 1 -6 Zentimeter und ist hellgelb bis Weiß. Typisch sind seine Lamellen und die Leisten am Stiel die sich faltenartig von der Unterseite des Hutes bis weit nach unten ziehen. Der Hut ist bei jungen Pilzen eher hell, je größer er wird umso dunkler wird er. So richtig intensiv gelb leuchtet er dann hervor. Der Hutrand kann eingerollt sein, beziehungsweise wellig. Wir wird bis zu 5 Zentimeter groß. Er sollte den typischen, intensiven Geruch aufweisen. 

Verwechselt kann er mit dem falschen Pfifferling (orangegelber Gabelblättling) werden. Der ist zwar nicht giftig aber kann Verdauungsstörungen verursachen. Er ist deutlich intensiver gefärbt. Auch ist ein Merkmal, dass die intensive Farbe bis zum Stiel nach ganz unten zieht. Seine Lamellen reichen nur von der Unterseite des Hutes über den oberen Stielbereich. Der Hut ist immer leicht eingerollt. Der typische Geruch fehlt bei dieser Art. 

Gefährlich kann eine Verwechslung mit dem Ölbaumtrichterling werden, denn dieser ist giftig. Er hat eine Hutgröße von rund 3-11 cm und ist orange-gelb beziehungsweise fuchsig-braun. Er ist trichterförmig vertieft und der Rand eingerollt. Sein Stiel ist ebenfalls hell orangebraun bis dunkel braun. Seine Lamellen leuchten goldgelb und haben Zwischenlamellen. Er kann bei größeren Mengen zu Leberschäden führen. 

Foto: Ölbaumtrichterling (www.pixabay.at)

Was koch ich draus?

Der Klassiker schlechthin sind Semmelknödel mit Schwammerlsauce. 

Schwammerlsauce

  • 600 -700 g Schwammerl 
  • 1 Zwiebel
  • Etwas Öl
  • Schuss Weißwein
  • 250 ml Suppe
  • 200 ml Schlagobers oder Sauerrahm
  • 40 g Mehl
  • Salz, Pfeffer
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 1/4 Kraut (weiss)

Die Schwammerl putzen und gegebenenfalls etwas kleiner schneiden. Die Zwiebel fein hacken und in etwas Öl anschwitzen. Danach die Schwammerl dazu geben und rösten bis die Flüssigkeit etwas verdunstet ist.  Gerne gebe ich etwas Weisskraut klein gehackt dazu. Nun mit einem Schuss Weisswein ablöschen und mit der Suppe aufgießen. Schlagobers hinzugeben und aufkochen. Zum Eindicken könnt ihr etwas Mehl beigeben (aber nur unter ständigem rühren damit keine Klumpen entstehen). Alles etwas köcheln lassen und mit Salz und Pfeffer sowie Petersilie abschmecken. 

Semmelknödel:

  • 8 Semmeln vom Vortag oder 300 g getrocknete Semmelwürfel
  • ca. 300 ml Milch
  • 2 Zwiebel
  • 2-3 Eier
  • Salz

Die gewürfelten Semmeln in einer Schüssel mit Ei und Milch gut vermengen. Die Zwiebel fein hacken, etwas andünsten und zu der Masse geben. Salzen, alles gut verrühren und Knödel formen. Diese dann am besten in einem Topf für etwa 15 -20 Minuten dünsten.

Als Vorspeise bietet sich eine leckere Schwammerlsuppe an

  • 300 g Steinpilze, Eierschwammerl,..
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • ¾ L Gemüse Suppe
  • Etwas Öl
  • evt. Schlagobers
  • Muskatnuss
  • Salz, Pfeffer
  • Petersilie

Die geputzten Schwammerl eventuell zerkleinern. Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken und in etwas Öl anschwitzen. Mit etwas Öl stauben, kurz anrösten und mit der Gemüse Suppe aufgießen und glatt rühren. Die Schwammerl zugeben und köcheln lassen. Danach etwas Schlagobers oder Sauerrahm hinzugeben damit die Suppe cremiger wird. Mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken. Den perfekten Geschmack hat sie mit etwas gehacktem Liebstöckl oder Petersilie. 


Schupfnudeln mit Eierschwammerl

Gerade weil Eierschwammerl so wenig Kalorien haben sind die die perfekte Ergänzung für eure teambodyshape Ernährungspläne!

Ihr braucht dafür

  • 400 g Schupfnudeln 
  • 200 g Eierschwammerl
  • 100 g Schwein Schinkenspeck
  • 2 Stück (50 g) Zwiebeln
  • 4 EL (100 g) Frischkäse 0,2 % (Exquisa)
  • öl
  • Salz
  • Pfeffer
  • 50 ml Kuhmilch
  • 10 g Rosmarin 

Die geputzten Schwammerl mit etwas Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Zwiebel fein hacken und dazugeben. Beides anrösten und danach aus der Pfanne nehmen. Inzwischen den Speck anbraten, die Schupfnudeln dazugeben und mit anbraten. Wenn sie goldbraun sind die Schwammerln und die Zwiebel wieder dazugeben. Nun die Milch und den Frischkäse verrühren und über in die Pfanne gießen. Mit Salz, Pfeffer und Rosmarin abschmecken. Mehr leckere Rezepte findet ihr hier bei teambodyshape.


You May Also Like

0 Kommentare