Löwenzahn die Sonne auf unserem Teller

by - Mai 11, 2022


Löwenstark wie sein Name wirkt der Löwenzahn. Zwar ist er in unseren Gärten oft nicht sehr gerne gesehen, denn er entspricht nicht ganz dem englischen Rasen, den sich viele wünschen und wird unter der Kategorie „Unkraut“ deshalb nur all zu gerne vernichtet. Dabei steckt soviel mehr in der Pflanze als viele von uns wissen. Wer schon einmal Löwenzahn ausstechen wollte weiß, dass das gar nicht so einfach ist. Die Wurzeln reichen tief in die Erde und er vermehrt sich scheinbar endlos. Das zeigt schon wie widerstandskräftig dieses Kraut ist. Ebenso stark ist der Löwenzahn wenn es um seine Heilkräfte geht. 


Heilwirkungblutreinigend, blutbildend, harntreibend, entschlackend 
Verwendete PflanzenteileBlätter, Blüten, Wurzeln
Urlaubsart Aktivurlaub, Wellness, Lifestyle
Inhaltsstoffe Bitterstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Cholin, Insulin
Erntezeit Blätter und BlütenFrühjahr (März – Mai)
Erntezeit WurzelFrühling oder Frühherbst


Löwenzahn küche


Wunderkraut für Medizin und Küche

Der Löwenzahn hat bei vielen Gärtnern keinen guten Ruf, da er meist ungehemmt wuchert. Dabei ist er doch ein altbewährtes Hausmittel. Er wirkt auf den Verdauungstrakt bei Appetitlosigkeit und dyspeptischen Beschwerden, wie Völlegefühl und Blähungen. Er hat eine positive Wirkung bei Störungen des Gallenflusses. Seine wassertreibenden Eigenschaften wirken positiv auf Nieren und Leber, da diese zu zu erhöhter Aktivität angeregt werden. Schwer verdauliche Nahrung kann besser verdaut werden und sogar die Bildung von Gallensteinen kann durch kurmäßige Gabe von Löwenzahntee oder Löwenzahnsaft minimiert werden. 

Bei rheumatischen Erkrankungen, bei Gicht und zur Stärkung des Bindegewebes wird ebenfalls Löwenzahn empfohlen. Durch die den Stoffwechsel anregende Wirkung findet man den Löwenzahn auch in Blutreinigungstees. Aber auch Presssaft aus der frischen Pflanze wirkt zur kurmäßigen Anwendung sehr gut. Wer keine Beschwerden hat sollte ihn aber nicht als längere Kur verzehren, hier reicht es völlig ihn in die normalen Mahlzeiten zu integrieren. Die frischen Blätter (und auch Blüten!) sind ideal in Salaten. Sie enthalten viel Vitamin C und schmecken wie Rucola. Der Löwenzahn enthält zahlreiche Bitterstoffe und ist reich an Kalium. Er hat eine entschlackende Wirkung. 


Wann erntet man nun den Löwenzahn am besten? 

Die Blätter sollte man im Frühling ernten, kurz nachdem sie ausgetrieben sind. Die Blüten erntet man am besten zwischen April und Juni und ein zweites Mal im Spätsommer. Dabei ist es wichtig, sie morgens sofort nach dem Aufblühen zu pflücken. Damit sie sich nicht wieder schließen, sollten sie schnell verarbeitet werden. Die Stängel enthalten Milchsaft, der leicht giftig ist und nicht zum Verzehr geeignet ist. Daher am besten direkt unterhalb des Kopfes mit den Fingern abzwicken. Die Wurzeln hingegen erntet man erst im Herbst. 

Die Blüten und Blätter können gut getrocknet werden, die wurzeln auch eingefroren um sie haltbar zu machen. 



Nebenwirkungen? 

Es ist Vorsicht mit dem Milchsaft der frischen Pflanzen geboten, weil er kann zu Kontaktallergien führen. Die Bitterstoffe können bei übermäßigem Konsum zur Übersäuerung des Magens führen. Bei Verschluss der Gallenwege oder Verschluss des Dünndarms darf Löwenzahn nicht eingesetzt werden.


Rezeptideen: 

Tee: (Entschlackende Wirkung)

1 bis 2 Teelöffel Löwenzahnkraut mit Wurzel mit 150 Milliliter Wasser kurz aufkochen und nach etwa 15 Minuten abseihen. Morgens und abends eine Tasse frisch zubereiteten Tee trinken.

(nicht länger als 4 bis 6 Wochen anwenden)


Löwenzahnsaft:

Die Bitterstoffe in den Blättern kommen hier besonders gut zum Einsatz und stärken den Magen-Darm-Trakt, kurbeln die Bildung von Magensäure an und helfen bei der Fettverdauung und bei Verdauungsproblemen. Er regt die Galle an und die Leberfunktion. Auch bei Blasenentzündungen lohnt sich der frische Saft, da er harntreibend wirkt. 

Besonders zur Frühjahrskur 3-mal täglich 1 Esslöffel mit 1 Glas Obstsaft verdünnt einnehmen. Leider ist die Produktion sehr aufwändig. Mit manchen Slow Juicern bekommt man aber brauchbare Ergebnisse. 

Du brauchst für die Herstellung 2 Hände frische Löwenzahnblätter und Wasser. Die Blätter gut waschen und in grobe Stücke schneiden. Danach mit etwas Wasser durchmixen bis ein Brei entsteht. Den Brei dann durch ein feines Sieb oder noch besser ein Tuch pressen und den Saft auffangen. 

Einfach ist es jedoch auf Präparate aus der Apotheke oder Drogerie zurück zugreifen. 


Löwenzahn-Kaffee

Man kann sogar einen Ersatz für Kaffee herstellen. Dafür verwendet man die Wurzeln. Gut gewaschen werden sie klein gewürfelt und getrocknet. In einer Pfanne oder im Backofen dann geröstet und in einer Kaffeemühle fein gemahlen. Für eine Tasse Wasser verwendet man etwa 1 TL des Pulvers. Kurz aufkochen und kurz ziehen lassen. 


Löwenzahnhonig: 

Du brauchst: 

  • 3 Hände Löwenzahn-Blüten
  • 1 Liter Wasser
  • 1 kg Zucker
  • 1/2 Zitrone - Saft und Schale

Und so geht’s: die Blüten in einen Topf geben und mit Wasser übergießen. Deckel drauf und mindestens 3 Stunden ziehen lassen. Danach zum kochen bringen und langsam wieder abkühlen. Über Nacht ziehen lassen und danach durch ein Sieb oder Tuch filtern. 

Nun den Zucker zugeben und die geriebene Zitronenschale. Unter ständigem Rühren zum kochen bringen und auf kleiner Flamme köcheln lassen bis die Flüssigkeit Fäden zieht. Danach in ein sauberes (ausgekochtes Glas) Gefäß füllen und verschließen. Die Konsistenz entspricht etwa dem von Waldhonig. 


Löwenzahn Pesto 

Du brauchst: 

  • 100 gr Löwenzahnblätter
  • 30 gr Parmesankäse (fein gerieben)
  • 100 gr Sonnenblumen-Kerne (leicht geröstet)
  • 150 ml Sonnenblumenöl
  • 2 Knoblauch-Zehen
  • Salz, Pfeffer


Und so geht’s: Die Löwenzahnblätter waschen, trocknen und in Streifen schneiden. Den Knoblauch fein Hacken. Nun die Sonnenblumenkerne anrösten bis sie so weich sind, das du sie mit dem Pürierstab zerkleinern kannst. Danach die restlichen Zutaten zugeben und alles kräftig durch mixen bis ein einheitlicher Brei entsteht. Danach abschmecken, gegebenenfalls nachwürzen und in kleine saubere (ausgekochte Gläser) füllen. Oben sollte sich eine Schicht Öl bilden um das Oxidieren zu verhindern. Die Gläser gleich verschließen und im Kühlschrank gekühlt lagern. 


Löwenzahnsalz 

Du brauchst: 

  • 1 Tasse saubere, trockene Löwenzahnblüten(nur die gelben Blütenblätter)
  • 1 Tasse Steinsalz
  • Mörser oder Mixer
  • Glas

Und so geht´s: Die Blüten vom grünen Körbchen trennen und zusammen mit Salz gut Mörsern. Die fertige Masse bei 30 Grad und offener Türe im Backrohr trocknen. Evtl. noch mal etwas zerbröseln und in ein Glas abfüllen. Dunkel und trocken lagern.


Disclaimer: Dieser Blog ist keine medizinische Seite. Frage Deinen Arzt oder Apotheker, Der Besuch dieser Seite kann nicht den Besuch beim Arzt ersetzen. Ziehe bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden unbedingt Deinen Arzt zu Rate. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich keine Haftung für etwaige Schäden übernehme. Achte auch immer darauf, ob du keine Allergie hast. 


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