Ausseerland - Traditon trifft Lifestyle
Ich liebe diese Gegend einfach. Neben Urlaubsflair an den warmen Seen, jede Menge kulinarischer Genussmomente gibt es jede Menge Wasserfälle und Berge zu entdecken. Bekannt ist das Ausseerland ohne Frage für das Narzissenfest. Jedoch auch abseits dieser Zeit im Jahr lohnt sich eine Reise.
Das musst du machen - 3 Seen Tour ganz ohne Auto!
Im Urlaub verzichte ich gerne auf das Auto. Daher haben wir bequem vom Hotel Mondi Resort Grundlsee aus die 3 Seen Tour per Boot unternommen. Nur wenige Minuten geht man über einen kleinen Pfad vom MONDI Resort am Grundlsee zur Schiffsanlegestelle beim Seehotel.
Hier legt gerade die „MS Rudolf“ eines der Schiffe der Nostalgie-Flotte der Schifffahrt Grundlsee an. Die Rudolf wurde bereits 1903 gefertigt und hat eine lange, bewegte Geschichte hinter sich.
Ganz bequem bringt es uns nach Gößl an das andere Ende des Sees. Die Fahrt selbst ist superschön. Das klare Wasser des grünen Sees, dahinter die hohen Berge des Toten Gebirges die sich direkt neben dem See erheben. In Gößl angekommen, führt uns ein 20 Minütiger Fußweg zum Sagen umwobenen Toplitzsee. Ihr habt bestimmt schon vom Nazi-Schatz im See gehört? Aber woher kommt dieser Mythos eigentlich und was ist dran?
Der Schatz im Toplitzsee
Während des zweiten Weltkrieges diente der über 100m tiefe See als Versuchsgelände für die deutsche Marine. Seither halten sich Gerüchte, dass dort auch Schätze versenkt wurden. Gefunden hat man bei zahlreichen Millionenschweren Suchaktionen jedoch nur Kriegsrelikte und Falschgeld. Gespeist wird der See aus unterirdischen Höhlen. Besonders an diesem See, er weist verschiedene Schichten auf. An den tiefen Stellen weist das Wasser sogar einen hohen Salzgehalt auf, da es kaum mit dem Oberflächenwasser vermischt wird. Im Laufe der Jahre haben sich durch Bäume die in einer bestimmten Schicht quasi „schweben“ bleiben ein doppelter Boden gebildet, weshalb das Tauchen hier zu gefährlich ist.
Boat only
Nun geht es mit den für die Region typischen Plätten in Richtung Kammersee. Er ist nur per Boot zu erreichen und der Weg führt vorbei an zwei wunderschönen Wasserfällen.
Plätten sind nicht nur am Toplitzsee allgegenwärtig, sondern sind untrennbar mit dem Ausseerland verbunden. Eine Plätte ist ein traditionelles Holzboot, das früher vor allem für Lastentransporte zum Einsatz kam. Die Bauform erinnert an Venedigs Gondeln und der flache Rumpf erlaubt das Anlegen am Seeufer.
Am Ufer angelangt führt uns ein kurzer Weg durch den Wald zum Kammersee. Hier ist der Triftkanal besonders sehenswert. Er wurde im 16. Jahrhundert künstlich angelegt, um das Holz transportieren zu können. Zwar fließt bei Normalem Wasserstand kein Wasser im Kanal, bei Hochwasserstand jedoch konnten die Holzknechte durch den Kanal das Wasser schwemmen. Am Kammersee angekommen sieht man einen kleinen Wasserfall der hoch oben in die Tiefe fällt. Es handelt sich dabei um den Ursprung der Traun. Ich wusste gar nicht, dass von hier aus die Traun ihren langen Lauf nimmt.
Wunderschön. Der Vorteil hier, nachdem man nur per Boot hier hergelangt, gibt es keine Menschenmassen und auch keinen Müll. Natur pur eben! Zurück geht es wieder per Boot. Diesmal wählen wir den Rückweg zum Grundlsee durch den Wald am „Zwergerlweg“. Hier haben Kinder sicher ihre Freude, denn neben dem kleinen Bach gibt es viele kleine Zwergerl und Tiere zu entdecken. Mir gefällt dieser Weg fast besser, weil ich einfach das Plätschern des Baches liebe. Hier findet man auch viele kleine Badeplätze, aber man muss schon etwas kälte resident sein. Da bevorzuge ich dann doch einen Hüpfer in den Grundlsee an einer der kleinen Badebuchten in Gößl.
Retour nehmen wir wieder das Schiff. Ist das teuer und lohnt sich das? Also mit 27€/Erwachsenem und 16€/Kind finde ich die Tour schon lohnend und auch günstig. Denn man muss bedenken, dass Parkplätze in der Region in der Hauptsaison Mangelware sind und auch alle Kostenpflichtig. Ist man mit dem Schiff unterwegs spart man sich neben der langwierigen und manchmal auch nervenaufreibenden Parkplatzsuche jede Menge Sprit und Parkgebühren.
Wandern auf der Tauplitz Alm - Ein Skigebiet im Sommer – ist das langweilig?
Spazieren, Wandern, Klettern oder Baden. Es gibt viele Möglichkeiten und unzählige Wege. Die Tauplitz Alm liegt im Herzen von Österreich, dem Ausseerland - Salzkammergut, und ist mit 1.650m das höchste Seenhochplateau in Mitteleuropa. Wir peilen die 6 Seen Wanderung an, da es besonders heiß ist und sich eine kleine Erfrischung am Ende sicherlich ausgeht. Die Seen, die man hier sieht sind der Krallersee, Großsee, Märchensee, Tauplitzsee, Steirersee und der Schwarzensee. Vom Parkplatz der Panoramastraße aus wandern wir vorbei an den idyllischen Hütten und saftigen, bunten Blumenwiesen mit glücklichen Kühen in Richtung des ersten Sees. Im vorderen Abschnitt sind die Wege sehr breit und auch zum Großteil Kinderwagentauglich.
Der Krallersee ist ein dunkler Moorsee am Fuße des Lawinensteins. Neben vielen Kaulquappen und Fröschen findet man allerhand Insekten und Blumen. Weiter geht es zum Großsee wo man viele Enten sieht. Märchenhaft wird es dann beim Märchensee auf dem Weg zum Tauplitzsee. Auch er ist ein typischer Moorsee.
Mein persönlicher Favorit ist der Steirersee. Wir wandern auf einem schmaleren Weg an seinem Ufer entlang bis wir zu einem herrlichen Schotterbankerl mit zwei Inseln im See gelangen. Hier verweilen wir natürlich. Ich bin echt überwältigt, wie schön es hier ist. Es erinnert mich sehr stark an den beliebten Fotospot am Eibsee. Mindestens genauso schön!
Nun geht es wieder Bergauf in Richtung Schwarzensee. Auch er hat kristallklares Wasser und liegt idyllisch in der Landschaft eingebettet. Möchte man am liebsten gleich wieder rein springen. Hier lassen wir unsere Tour enden und gehen am anderen Ufer des Steirersees wieder retour. Am Rückweg kommen wir nicht drum herum noch einen kleinen Abstecher auf den Traweng zu machen.
Schneller Gipfel mit herrlichem Panorama
Der 1981m hohe Traweng wirkt von unten sehr einladend und mit einer Gehzeit von rund 2h und 425 Höhenmetern können wir einfach nicht widerstehen. Von unten sieht man einen kurzen Schroffen Aufstieg vorbei an einem Höhlenportal. Hier sollte man aber aufpassen da es immer mal wieder zu Felsstürzen kommen kann. Entsprechende Warnschilder findet man auch am Weg. Große Felsblöcke, Karstflächen und Dolinen begleiten uns auf unserem Weg.
Steile Serpentinen führen schnell nach oben. Über eine kurze steile, seilversicherte Passage gelangt man dann durch eine breite Rinne zu einem großen Gipfelplateau. Ich war ehrlicherweise überrascht, denn damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Der Ausblick in den Norden zu den Gipfeln des Toten Gebirges hat mich sehr begeistert. Zurück geht es auf dem gleichen Weg.
Unterkunft mit Weitblick zwischen See und Alm
Für alle die eine schöne Unterkunft suchen empfehle ich das Mondi Resort am Grundlsee. Die Lage direkt in Grundlsee, erhaben auf dem Hügel mit Blick auf den See ist einfach einmalig und unbezahlbar. Die Auswahl an verschiedenen Zimmern ist groß. Egal ob Luxus im eigenen Chalet, Selbstversorger im Appartement mit Seeblick, oder dem klassischen Hotelzimmer, hier wird jeder mit jedem Budget fündig.
Wir haben uns nicht lumpen lassen und einfach gleich mal zwei Varianten ausprobiert. Vom klassischen Hotel Studio bis zum Chalet mit Almblick. Wobei mein klarer Favorit das Chalet ist. Das kleine Chalet-dorf ist wirklich schön angelegt. Ein kleiner „Marktplatz“ mit Brunnen und hübschem Garten bildet quasi das Zentrum des Hüttendorfes. Der Ausblick auf die einsamen Wiesen mit Sonnenuntergang ist Idylle pur.
Aber auch das Frühstück am Buffet auf der Terrasse im Gasthaus Seeblick ist ein wahrer Augenschmaus. Nicht nur die große Auswahl an Speisen und Getränken, sondern vor allem die Lage mit Blick auf den See ist einmalig. Das gilt auch für das Abendessen. Hier hat man die Wahl, ob man sich im 3 Hauben Restaurant von Stefan Haas & seinem Team verwöhnen lässt oder Gaumenfreuden im Gasthaus Seeblick genießt. An warmen Sommertagen empfehle ich unbedingt die Terrasse! Ach ja, dringend immer rechtzeitig reservieren, denn die Tische sind schnell vergriffen!
Genussmomente über dem Grundlsee
Zum Sagtümpel und Wasserfall
Um den Sagtümpel rankt sich natürlich eine Sage. Darin geht es um den Wassermann von Tauplitz.
„Vor hunderten von Jahren lebte im Kreith bei Tauplitz ein armes Ehepaar. Der Mann kam eines Tages gerade dazu, als sich einige Tauplitzer Bauern darüber unterhielten, wie tief wohl der „Sagtümpel“ sein möge. Und als einer der versammelten Bauern sagte, dass er demjenigen gerne ein großes Goldstück geben würde, der ihm sagen könnte, wie tief dieser Tümpel wirklich sei. Dieses mitangehörte Gespräch ließ dem armen Mann keine Ruhe mehr; und nachdem er sich mit seiner Frau darüber beraten hatte, fertigte er eine sehr lange Stange an, indem er eine größere Anzahl von Stangen zusammenband. Damit begab sich das Ehepaar zum Sagtümpel. Sie stocherten eine Stangenlänge nach der anderen in den tiefen Schlund, bis plötzlich riesige Luftblasen heraufkamen und eine gewaltige Stimme aus der Tiefe erscholl: „Wenn ihr nicht aufhört zu gründen, verschlinge ich euch!“ Die beiden Leute ließen die lange Stange im Sagtümpel erschrocken stecken und sprangen davon, um in Tauplitz von dem Wassermann im Sagtümpel zu erzählen, der es nicht wollte, dass man wisse, wie tief seine Behausung liege.“
© Matthias Neitsch
Nun heute ist bekannt, dass der Sagtümpel 10 Meter tief ist. Das Besondere ist, dass es sich um eine seltene vauclusische Riesenkarstquelle handelt. Dabei wird das Wasser von einem unterirdischen Depot an die Oberfläche gedrückt. Der Überlauf des Tümpels führt uns auf einer kleinen Wanderung durch den Wald bis zu einem 30 Meter hohen Wasserfall. Die Art wie das Wasser hier über die Felsen läuft finde ich besonders schön und ist deshalb ein „Must See“ auf jeder Bucket List.
Von Almen, wilden Wassern und Bergseen
Wie könnte es anders sein, führt uns auch unsere zweite Wanderung wieder zu zwei Bergseen. Was sonst bei den sommerlichen Temperaturen. Wir starten unsere Wanderung in Gößl und gehen durch dichten, dunklen Wald in Richtung Pühringer Hütte. Den Wald empfinde ich hier besonders schön und märchenhaft. Erhabene, alte Nadelbäume, soweit man schaut. Je höher man kommt umso karger wird die Landschaft. Kurz vor dem ersten Lahngangsee erheben sich schroffe Felswände auf der linken Seite. Unterhalb dieser Felswände wandern wir mit herrlicher Aussicht einem Talkessel entlang bis zum ersten See. Grün und glasklar! Hier tummeln sich Kaulquappen und Frösche. Eigentlich war ich noch ambitioniert hier zu baden, aber die eisigen Temperaturen haben mich schnell meine Meinung ändern lassen. So ging es für uns wieder retour über die Zimitz Alm und einem wunderschönen Wasserfall nach Gößl.
Tipps für weitere Ausflüge in der Region
- 3 Seen Blick Wanderung
- Tauplitzalm - Lawinenstein
- Pühringer Hütte
- Sonnenaufgang Tressensteinwarte
- Loser/ Greimuth/ Bräunungzinken
- Ausseer Zinken
Werbung// Dieser Blog entstand im Rahmen einer Pressereise mit Ausseerland Tourismus.
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