Sonnencreme selbstgemacht - gesunder, natürlicher Sonnenschutz

by - Mai 14, 2020



Ein natürlicher Sonnenschutz

Langsam, aber sicher wird es sommerlich in Österreich. Der Klimawandel lässt die Temperaturen auch schon mal etwas hoher klettern und die Sonneneinstrahlung schadet zunehmend unserer Haut.  Gerade in den Bergen sind wir besonders anfällig auf einen Sonnenbrand. Aber warum eigentlich? 
Wir nehmen die Kraft der Sonne oft gar nicht wahr. Es herrschen im Hochgebirge meist kühlere Temperaturen als im Tal, dennoch ist die Sonne ebenso stark. Der Wind kühlt uns und vermittelt uns ein trügerisches Gefühl der Sicherheit. Aber auch der Schnee, der oft lange im Hochgebirge liegt tut sein übriges. Durch die Reflexion der Sonnenstrahlen bekommen wir besonders leicht eine rote Haut. 
Also heißt es cremen, cremen, cremen. Oder? Es gibt auch Studien wonach uns Sonnencreme mehr schadet als sie hilft. Denn die Stoffe, die in den meisten Cremes enthalten sind, sind weder für Mensch noch Natur gesund. Tatsächlich gibt es sogar Sonnencremes in denen Krebserzeugende Stoffe gefunden wurden. Und dabei wäre doch das genau das was man vermeiden will. 

Foto: www.pixabay.com

Die Vitamine A, C und E hingegen sind wichtig für die Haut und stärken diese gegen die Auswirkungen der Sonne. Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin und der Körper speichert es nicht. Es beeinflusst die Kollagensynthese und ist besonders wichtig für ein straffes Bindegewebe. 

Das Eincremen gehört für viele schon zum fixen Ritual bevor man ins Freie geht. Aber die Cremes sind nicht nur teils scädlich für unsere Haut sondern hinterlassen oft auch Flecken auf der Kleidung. Gibt es Alternativen? Wissenschaftlern zu Folge ja! Nach dem Vorbild der Maya wird gerade an einem natürlichen Sonnenschutz aus Tüpfelfarn geforscht. 

Der Farn wurde damals von den Maya zur Behandlung vieler Hautkrankheiten verwendet. Nun wurde entdeckt, dass die Pflanze einen natürlichen Lichtschutzfaktor enthält. 


Die Vorteile liegen auf der Hand! 

Die Schutzwirkung hält länger an, denn beim Baden verliert die Sonnencreme schnell an Wirksamkeit, wir erwischen meist auch nicht alle Teile der Haut. UND der Fettfilm schädigt die Umwelt nicht! 

Der gewöhnliche Tüpfelfarn (Engelsüß):

Er gehört zur Gattung der Tüpfelfarne (Polypodium). Er ist ein Immergrün und bildet bis zu 50 cm große Blattwedel. Während der Sporenreife von Juli bis Oktober bilden sich an den Unterseiten der ledrigen, dunkelgrünen Blätter die namensgebenden kreisrunden und tüpfelartigen Sporengruppen. 
Der Tüpfelfarm bevorzugt bemooste Böden in Eichen- und Buchenwäldern. Oft findet man ihn auch an schattigen Mauerspalten. 

Foto: www.pixabay.com

Wirkung 

Seinen Beinahmen Engelsüß hat der Farn aufgrund seines lakritzähnlichen Geschmacks. Die Wirkungen sind vielfältig. So können die Inhaltsstoffe der Wurzeln gegen rheumatische Beschwerden wirken. Er hat galletreibende und schleimlösende Eigenschaften. Er wird aber auch zur Raumdesinfektion verwendet. 

Er enthält viele Bitterstoffe, Gerb- und Schleimstoffe, Flavonoide, Harze, ätherische Öle, Glycerrhinzin und Zucker. Das Steroidsaponin Osladin ist ein natürlicher Süßstoff aus den bodennahen Erdsprossen des Wurzelstocks und für den süßlichen Geschmack des Farns verantwortlich. Jetzt wurde entdeckt, dass er einen natürlichen Lichtschutzfaktor beeinhaltet. Innerlich angewendet schützt er also vor Sonnenbrand! 

Nebenwirkung: 

Bei einer Überdosierung drohen Vergiftungen. Daher nicht zu viel innerlich anwenden. Es gilt eher: regelmäßig über einen längeren Zeitraum in kleinen Mengen. 

Sonnencremes selbst herstellen: 

Wer auf Nummer sicher gehen will was die Inhaltsstoffe angeht kann eine Sonnencreme einfach selbst herstellen. Hierzu gibt es verschiedenste Rezepturen. Die Frage ist wie erreicht man einen hohen Lichtschutzfaktor? Bi den meisten natürlichen Ölen die einen Lichtschutzfaktor enthalten ist dieser viel zu gering, um uns zu schützen. Wichtig ist, dass wir uns nicht nur vor der rötenden UVB Strahlung, sondern auch vor der Hautkrebs fördernden UVA Strahlung schützen. Ein solcher UV Blocker der hier schützt ist Zinkoxid! Beim Zinkocid sollten die Nanopartikel nicht kleiner als 100 nm sein, um zu verhindern, dass sie die Haut durchdringen. Je nach gewolltem Lichtschutzfaktor verwenden Sie bei der Herstellung mehr oder weniger Zinkoxid. Hier eine interessante Dosierungstabelle dazu.

LSF

Zinkoxid

2

5,5%

6-11

10%

12-19

15%

20+

20%

Und nun zu den verschiedenen Rezepten:

                                                                                                            Foto: www.pixabay.com

Zutaten: 

30 g Kokosöl
25 g Scheabutter
3g Jojobaöl
30g Ätherische Öle  (nach persönlichem Geschmack) für den guten Duft. Aber bitte keine Zitrusöle. Diese mindern den Sonnenschutz und fördern sogar einen Sonnenbrand. Eukalyptus, Minze und Lavendel hingegen schrecken zusätzlich zum Sonnenschutz Zecken und Mücken ab. Ideal daher für Outdoor. 
3gVitamin E Öl
Tabelle: Zinkoxid (non nano) mit Zinkoxidpartikel grösser als 100 nm nach gewünschtem LSF
Staubmaske zum Schutz

Und so geht’s: 

Staubmaske aufsetzen und das Kokosöl, Scheabutter und Jojobaöl im warmen Wasserbad erwärmen bis Kokosöl und Sheabutter geschmolzen sind. Nun etwas abkühlen lassen. Das Zinkoxid abmessen und mit dem Vitamin E Öl und den ätherischen Ölen vermischen. Alles einrühren und in ein dunkles Gefäß füllen. Danach ab in den Kühlschrank. Die Creme sollte generell eher kühl gelagert werden, dann bleibt sie lange erhalten.

Rezept ohne Zinkoxid

Zutaten: 

50 g Kakaobutter
50 g Kokosöl
80g Sesamöl
20g Himbeeröl
20 TL Karottensesamöl
20 TL Vanilleextrakt (für den Duft) 

Und so geht’s: 

Alles im Wasserbad erwärmen bis es geschmolzen ist. Dabei ständig rühren. Danach die Mischung in dunkle Gefäße füllen und in den Kühlschrank stellen. Es eignen sich auch ausgewaschene Behälter von handelsüblichen Sonnencremes oder von Duschgels. So haben wir auch den Nachhaltigkeitsgedanken noch mit eingebracht 😉 

Besonders an dieser Creme: es ist kein Zinkoxid enhalten. Das Karottenöl fördert das Zellwachstum und hat einen relativ hohen natürlichen LSF. Auch das, leider etwas teure, Himbeerkernöl enthält einen besonders hohen LSF der auch gegen LVA strahlen wirkt . 

Foto: www.pixabay.com

Rezept mit Zinkoxid für einen LSF von 30. 

Zutaten: 

25 Gramm Kokosöl
100 Gramm Sesamöl
3 Esslöffel Karottenöl
2 Gramm Bienenwachs
20 Gramm Zinkoxid
10-20 Tropfen Eukayptus-, Minz- oder Lavendelöl

Und so geht’s

Wiederum das Bienenwachs, Kokos und Sesamöl im Wasserbad schmelzen lassen und die übrigen Zutaten einrühren. Beim Zinkocid sollten Sie eine Staubmaske zu Ihrer Sicherheit verwenden! Danach alles verrühren  in dunkle Gefäße füllen und in den Kühlschrank stellen. 

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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