Wilde Platten-Kletterei mitten im Toten Gebirge

by - Juli 17, 2020


Diesmal haben wir uns eine etwas anstrengendere und größere Tour vorgenommen. Weit weg von den klassischen Wanderwegen braucht man hier schon ein wenig Bergerfahrung. Einen großen Rucksack und viel Sinn für Abenteuer. 

Eine Übernachtung im Schutz einer Höhle ist der Höhepunkt der mehrtägigen Wanderung. Gemeinsam mit einer erfahrenen Gruppe aus Höhlenforschern geht es vom Almsee aus in Richtung der ganz Großen Gebirge. 


Am Vormittag ist es noch kühl und die Stimmung ist eine ganz besondere. Langsam kommen die markanten, massiven Berggipfel aus den Nebenschwaden hervor und erstrahlen in der Sonne. Anfangs geht es noch sehr lange auf einer Forststraße entlang. Langsam, aber doch stetig bergauf. Bis wir zum sogenannten Röll kommen. Massive Schuttmengen überall im Wald zeugen von den wilden Bächen, die hier bei Schlechtwetter ins Tal schießen. 

Sobald wir beim Einstieg angekommen sind wird der Weg massiv steiler. In vielen kleinen Serpentinen schrauben wir uns einen Hang hoch. Ein riesiger Wasserfall der über eine hohe Felswand fällt zieht unsere Blicke auf sich. Die Aussicht einige Höhenmeter weiter oben ist fantastisch. Gebirge soweit das Auge reicht und saftiges Grün auf den Berghängen. Das  Gras und die Blumen die hier wachsen sind wirklich schön. 


So geht es aufwärts bis wir aus der Latschengrenze kommen. Nun stehen wir vor einer fast surreal anmutenden Felslandschaft. Ein Bach bahnt sich seinen Weg durch den Fels und hat lauter kleine Becken geformt. Unglaublich wie glatt geschliffen der Fels durch den stetigen Wasserfluss ist. Der weiße Felsen wirkt fast wie auf einem anderen Planeten. Bei Gewitter und Starkregen sollte man hier aber sehr vorsichtig sein, denn was jetzt ein kleiner Bach, und leicht zu überqueren ist, kann sich schnell in einen reißenden, gefährlichen Flusslauf verwandeln, der dann nicht mehr zu überwinden ist. 
Wir rasten hier kurz bevor es dann durch ein unendlich langes Geröllfeld nach oben geht. 


In der Ferne sieht man schon ein massives Felsband, dass es zu überwinden gilt. Fast ein wenig gruselig bei der Stimmung. Man geht direkt in den Nebel zu umringt von erhabenen Felswänden. 
Abwechselnd zieht man Schritt für Schritt seine Serpentinen durch Schutt und Fels bis man zu einem Felsband gelangt. Hier bedarf es absoluter Trittsicherheit!  Zwar ist das Band durch ein Stahlseil gesichert, dennoch ist kein Rahmen für Fehler. 




Neben uns ragen enorme Felswände hunderte Meter nach oben. Auf der linken Seite blickt man auf die weissen Felsplatten mit ihren durch den Regen geformten Wasserrinnen. Wunderschön! 
Das sogenannte Urban Band hinter uns gebracht stehen wir vor riesigen Felsblöcken, um die sich der Weg schlängelt. Nun wird der Weg wieder etwas flacher und führt über ein Schneefeld in Richtung Pyhringer Hütte. Wir aber zweigen ab und klettern auf den Felsbändern bis zu unserem Ziel. Eine Höhle wo wir im Eingangsbereich die Nacht verbringen werden. 




Hier zählt nur eins. Absolute Trittsicherheit! Wer keine Bergerfahrung hat sollte das auf keinen Fall versuchen. Es besteht auch die Gefahr sich zu versteigen und dann in Bergnot zu geraten. Daher bitte niemals einfach so los gehen. 



Die Felsbänder überwunden ist die Aussicht auf den Almsee das Highlight. Nun alles vorbereiten für die Nacht, denn wir sind doch schon ziemlich erschöpft vom Aufstieg. 



Die Nacht an sich war doch sehr ungemütlich. Kalt und feucht war bei mir nicht viel an Schlaf zu denken. Gut ich bin aber auch nicht der typische Camping Typ. Für eine Nacht ist es ok, aber länger wäre das nichts für mich. Am Berg in über 2000m Höhe wird es nämlich schnell richtig kalt. Auch im Hochsommer sind Temperaturen um die 0°C keine Seltenheit.





Der Vorteil man ist früh genug wach, um einen Sonnenaufgang der Sonderklasse am Berg zu erleben. Etwas müde, aber glücklich packen wir uns dann am Vormittag zusammen und steigen wieder ab. 
 

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